Eine große Auswahl an Phono- und Radiogeräten, Tonträgern und Ersatzteilen bietet die Radio- und Phonobörse in der Stadthalle. Fotos: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Sammler: Radio- und Phonobörse vor allem wegen Ersatzteilen sehr gefragt / Widerhall aus ganz Deutschland

Eine große Vielfalt an Geräten, Tonträgern und Ersatzteilen bot die Radio- und Phonobörse in der Stadthalle. Besucher und Aussteller kamen Deutschland, Frankreich und der Schweiz.

St. Georgen. Wie immer bot sich am Vorabend der Börse die Möglichkeit, bei einem Sammler-Stammtisch zu fachsimpeln. Mit 49 Ausstellern seien die Tische der Stadthalle alle belegt, freute sich Jürgen Weisser vom Arbeitskreis Deutsches Phonomuseum. Seit zwei Jahren steig die Zahl der Händler wieder an.

Die Börse biete historische Radio- und Phonogeräte sowie Tonträger. Ganz alte Geräte wie etwa Grammophone seien mittlerweile aber selten, der Schwerpunkt liege auf den 60-er und 70-er Jahren.

Immer ein großes Thema seien eher schwer zu beschaffende Ersatzteile. Das bestätigt Harald Greilich von der Historischen Radiowerkstatt Villingen. Die bunt gemischte Gruppe versorge sich auf der Messe mit Ersatzteilen und erfahre allgemein großen Widerhall aus ganz Deutschland. Denn alte Geräte bekomme man heutzutage kaum noch irgendwo instand gesetzt.

Durch Kurzwellentechnik weltweit kommunizieren

Vertreten war auch der Ortsverein Furtwangen des Deutschen Amateurfunkverbands. Das Hobby sei vielschichtig, mit Geräten aus den 60-er Jahren bis hin zu modernem, digitalem Equipment, so Franz Köser und Jürgen Kraft. Dank Kurzwellentechnik könne man weltweit kommunizieren, ganz ohne Internet. Es gebe immer mehr Junge die sich dafür interessierten. Ein Thema sei Notfunk im Krisenfall. Der Ortsverein betreibt zwischen Furtwangen und Gütenbach eine Funkstation.

Moderne Phonogeräte gab es im Eingangsbereich der Stadthalle. Christian Fröhling von der Sintron Vertriebs GmbH zeigte von der Firma Fehrenbacher gebaute Plattenspieler, die zum Teil Neuentwicklungen sind, zum Teil auf früheren Dual-Geräten basieren. Die Retrowelle sei spürbar, so Fröhling angesichts eines Wachstums des Absatzes um 40 Prozent vor zwei bis drei Jahren.

Komplett neu entwickelt sind die Geräte vom WE Audio Systems aus St. Georgen. Laut Managing Director Wolfgang Epting bot man bis vor kurzem lediglich Plattenspieler mit Preisen zwischen 2500 und 4000 Euro an. Neu sind zwei Geräte ab 1000 Euro, von denen eines vor kurzem auf einer Messe in München Weltpremiere feierte. Ein Gerät soll in einer, vielleicht auf 17 Stück limitierten Sonderedition erscheinen.