Beate Stroka (Von links), Cornelia Schmid, Marlon Grano und Olaf Jungmann sind Teil der siebenköpfigen Rollmops-Truppe, die Dickens Weihnachtsgeschichte um Ebenezer Scrooge auf die Bühne des Theaters im deutschen Haus bringen. Foto: Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Adventsmacher: Das Rollmopstheater inszeniert "eine Weihnachtsgeschichte" im Theater im Deutschen Haus

Charles Dickens Weihnachtsklassiker "eine Weihnachtsgeschichte" bringt das Rollmops-Theater aus Villingen im Theater im Deutschen Haus auf die Bühne. Hinter den Theatermachern liegen unzählige Stunden Arbeit.

St. Georgen. "O, er war ein wahrer Blutsauger, der Scrooge! Ein gieriger zusammenscharrender, festhaltender, geiziger alter Sünder; hart wie ein Kiesel, aus dem kein Stahl einen warmen Funken geschlagen hat", schreibt Charles Dickens am Anfang seiner Erzählung "Eine Weihnachtsgeschichte".

Den Klassiker nimmt sich in der Adventszeit das Ensemble des Rollmops-Theaters aus Villingen im Theater im Deutschen Haus vor. "Nachdem wir im vergangenen Jahr ›Die Schneekönigin‹ hier erfolgreich inszeniert haben, freuen wir uns, in der Adventszeit wieder hier spielen zu können. Das Theater im Deutschen Haus bietet ganz andere Möglichkeiten, als unsere kleine Rollmops-Bühne in Villingen", sagt Olaf Jungmann, der Autor, Regisseur, Schauspieler und Bühnenbauer in Personalunion ist.

Die Darsteller Jessika Lippert, Cornelia Schmid, Beate Stroka, Silas Lippert, Marlon Grano und Jungmann selbst, bringen die Geschichte um Ebenezer Scrooge und seine Wandlung vom kaltherzigen Greis, der Weihnachten verachtet, zu einem offenherzigen Mann, auf die Bühne. Dabei setzt Jungmann, wie schon oft, auf Kinder-Schauspieler. "Die Geschichte ist für Kinder gedacht – deshalb lassen wir sie auch von Kindern erzählen", sagt Jungmann.

Das Rollmops-Theater habe seit drei Jahren ein stabiles Kinder-Ensemble, das vielfach zum Einsatz komme. Für die ganz Kleinen sei das Theaterstück dennoch nicht wirklich geeignet. "Das Stück ist für Kinder ab acht Jahren gedacht. Die Geister, von denen Scrooge besucht wird, sind dann doch ein bisschen gruselig", erklärt der Regisseur.

Unzählige Stunden haben Jungmann und sein Team in die Bühnenversion von Dickens Erzählung gesteckt. "Ich habe die Bühnenadaption selbst geschrieben. Dazu kommt noch die selbstkomponierte Musik, der Bühnenbau und zu guter letzt die Probenarbeit. Da kann aus einer normalen 40-Stunden-Arbeitswoche ganz schnell eine 80-Stunden-Woche werden", sagt Jungmann.

Der große Aufwand sei aber vor allem dem knappen Budget des kleinen Theaters geschuldet. "Wenn wir unsere Stücke selbst schreiben, müssen wir keinen Verlag bezahlen. Ähnlich verhält es sich mit der Musik. Die Gebühren, die für fremde Musik anfallen würden, können wir uns kaum leisten. Deshalb: selbermachen", sagt Jungmann, der erst kürzlich eine ganze Nacht im Theater im Deutschen Haus das Bühnenbild für die Weihnachtsgeschichte zusammengezimmert hat.

Trotz Routine: Das Lampenfieber vor Auftritten bleibt

"Das ist gelebter Wahnsinn", beschreibt Jungmann seine Leidenschaft. Etwas anderes als Theater könne er sich mittlerweile aber kaum mehr vorstellen. "Man kann sich ständig neu erfinden und etwas ganz Eigenes erschaffen", sagt Jungmann. Oft sei deshalb die Freude am Entstehungsprozess, also das Schreiben und Entwickeln eines Stücks, ein wenig größer als die Auftritte vor Publikum. Und trotzdem habe er nach wie vor Lampenfieber vor den Auftritten, sagt Jungmann.

So wahrscheinlich auch am 26. November und am 3., 10., 17. sowie 26. Dezember jeweils um 15 Uhr, wenn das Rollmops-Ensemble zu "Eine Weihnachtsgeschichte" in das Theater im Deutschen Haus einlädt. Karten für alle Termine sind im Vorverkauf bei Natur- und Feinkost Hoppe unter Telefon 07724/91 83 99 erhältlich und kosten neun Euro. Kinder und Schüler zahlen fünf Euro.