Die Arbeitsjubilare von J. G. Weisser mit den beiden Geschäftsführern Horst Rettich und Helmut Weisser (rechts) Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Hoher Ausbildungsgrad sichert heimischen Arbeitsmarkt / Maschinenbauer ehrt zahlreiche treue Mitarbeiter

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Treue Mitarbeiter ehrte J. G. Weisser. Ein 40- oder 50-jähriges Arbeitsjubiläum gelinge nur, wenn das Arbeitsleben mit einer Lehre begonnen und die Übernahme in eine Weiterbeschäftigung durch Tüchtigkeit und Einsatzbereitschaft erreicht wurde, so Geschäftsführer Helmut Weisser.

"Als langjähriger Ausbildungsbetrieb leisten wir hier unseren Beitrag zur Fortentwicklung des heimischen Arbeitsmarkts und gleichzeitig können wir die unabwendbar auf uns zukommende demografische Lücke etwas abmildern, indem wir durch eine gute Ausbildung unseren eigenen Nachwuchs heranziehen". Selbstverständlich stehe man auch qualifizierter Zuwanderung positiv gegenüber. In der laufenden Debatte um Freizügigkeit von rumänischen und bulgarischen Arbeitskräften würden leider aus parteipolitischem Kalkül heraus Vorurteile geschürt.

Helmut Weisser betonte den schon seit Jahrzehnten bestehenden Mix aus erfahrenen, langjährigen und jungen, wissbegierigen Mitarbeitern. Die Begriffe Qualität, Zuverlässigkeit und Kundenorientierung seien überall gegenwärtig.

Das Jahr 2013 war laut Helmut Weisser dadurch gekennzeichnet, dass der angekündigte Rekordumsatz von 114 Millionen Euro so gut wie erreicht wurde. Auch das laufende Geschäftsjahr dürfe aufgrund vorliegender Aufträge ein ähnliches Niveau erreichen. Der Auftragseingang habe sich mit 109 Millionen Euro auf hohem Niveau gehalten. Die letzten sechs Monate seien aber eher durch eine Normalisierung gekennzeichnet. Man dürfe eben nicht vergessen, dass die weltwirtschaftlichen Probleme alles andere als gelöst seien. Dies schaffe einige Verunsicherung. Da helfe nur, sich auf eigene Stärken zu besinnen und alle verfügbaren Kräfte zu mobilisieren. "Jeder von ihnen hat sich an seinem Arbeitsplatz um die dauerhafte Spitzenleistung verdient gemacht, die allerdings auch nur in einem gut funktionierenden Unternehmen möglich ist."

Landrat Sven Hinterseh hob die geringe Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg und speziell im Bereich Tuttlingen, Rottweil und Schwarzwald-Baar hervor. Dies liege vor allem an fleißigen Unternehmen wie Weisser. Besonders beeindruckten ihn Unternehmer-Generationen die zeigten, mit was für einer Weitsicht die Gründer vorangegangen seien, um eine Perspektive für heutige und kommende Generationen zu schaffen. Die Wachstumsepoche von Weisser mit heute mehr als 400 Mitarbeitern und einer Ausbildungsquote von mehr als zehn Prozent sei beeindruckend. In Sachen Innovation sei Weisser als eines der 20 größten Unternehmen im Schwarzwald-Baar-Kreis ganz vorne mit dabei.

Neubau wertet Ortseingang auf

Von einer ganz bewundernswerten Leistung sprach Bürgermeister Michael Rieger. Er dankte Weisser dafür, zu St. Georgen zu stehen, hier zu wirken und sich zu entwickeln. Den Neubau nannte Rieger einen Blickfang am Ortseingang, der dadurch eine ganz deutliche Aufwertung erfahren habe. Auch habe Weisser in den vergangenen Jahrzehnten vielen einen sicheren Arbeitsplatz und jungen Menschen eine ganz hochwertige Ausbildung geboten sowie die Wirtschaftskraft der Stadt ganz erheblich gestärkt. Dies sei nur möglich mit guten Mitarbeitern. "Ich bin immer wieder erstaunt, was sie alles können." Ein gutes Unternehmen brauche aber auch eine gute Führung. In Sachen Marketing und Akquise lerne die Stadt von Unternehmen wie Weisser.

Thomas Albiez, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, wollte trotz der momentan guten Arbeits-, Ausbildungs- und Wirtschaftszahlen an die Krisenjahre erinnern. Gerade in schlechten Zeiten zeige sich, was eine Firma leisten kann. Hier zeige sich der deutliche Unterschied zwischen Großunternehmen und Mittelständlern, die versuchten, ihre Mitarbeiter zum Beispiel durch Kurzarbeit zu halten. Den Mittelstand zeichne aus, Sicherheit zu geben, gemäß dem Leitbild des ehrbaren Kaufmannes, der langfristig denke und nicht an kurzfristiger Gewinnmaximierung. Die Mitarbeiter seien Vorbilder für Jüngere. Denn ein Vorbild sei weit mehr als an einem Tag ein Star zu sein. Es sei jemand, der über Jahre hinweg seine Frau oder seinen Mann stehe.

Helmut Weisser merkte aber an, dass der ehrbare Kaufmann eine aussterbende Spezies sei.

Seit 25 oder 40 Jahren im Unternehmen

Für 40-jährige Betriebszugehörigkeit geehrt wurden Karl Honold, Roland Falk, Bernhard Borho, Willi Fichter, Klaus Heinzmann, Willi Müller und Heidi Pfaff. 25-Jähriges feierten Hans-Martin Besch, Edwin Klausmann, Joachim Lipp, Frank Kienzler, Markus Bohnert, Tobias Weißer, Dieter Schmidt, Lothar Maier und Martin Bader.