Referentin Karla-Maria Schälike. Foto: Fritzsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Bericht aus Kinderzentrum in der "Schwarzwaldseele" am Sonntag

St. Georgen. In den Räumen der "Schwarzwaldseele" findet am Sonntag, 26. März, um 19 Uhr ein Vortrag der Initiatorin aller waldorfpädagogischen und heilpädagogischen Initiativen in Kirgistan (Zentralasien) und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, Karla-Maria Schälike, statt.

Sie ist die Schwester des Bergstädters Lothar Fritzsche und die Tante von Tobias Fritzsche, dem Gründer der Schwarzwaldseele.

Karla-Maria Schälike lebte in der Sowjetzeit als einzige westliche Ausländerin in Kirgistan. Durch die Geburt und den Tod ihres Sohnes Gert-Michael kam sie in Berührung mit dem furchtbaren Schicksal, das schwerstbehinderte Kinder in der Sowjetunion erlitten.

Als ihr Sohn geboren wurde, war neben ihm ein anderer Junge zur Welt gekommen, dessen Mutter bitterlich weinte und ihren Kopf unter der Bettdecke verbarg. Ärzte beschimpften sie und forderten irgendetwas von ihr. Schälike erfuhr zu ihrem Entsetzen, dass von ihrer Zimmernachbarin gefordert wurde, sich mit ihrer Unterschrift von ihrem eben erst geborenen Kind loszusagen, nur weil es behindert war.

Als Gert-Michael starb, beschloss seine Mutter, anderen zu helfen. So wurde 1989 das Kinderzentrum Ümüt-Nadjeschda (zu Deutsch "Hoffnung") ge gründet, wo Erwachsene schwerbehinderten Kindern helfen zu singen, zu malen, zu lernen und fröhlich zu sein.

Das Kinderzentrum Ümüt-Nadjeschda erhält keinerlei staatliche Zuschüsse. Aber die Hoffnung der Kinder, Eltern und Mitarbeiter von "Nadjeschda" ist, dass es Menschen gibt, die diesen Kindern helfen. Diese Hoffnung wurde nie enttäuscht und wird immer wieder neu belebt.

Dank der Initiative von Karla-Maria und Igor Schälike werden seit vielen Jahren im Seminar von Nadjeschda und an der Arabajewa-Universität in Kirgistan Waldorferzieher und Lehrer ausgebildet.