Vorstellung des Hotel-Projekts im Gemeinderat: Architekt Wulf Wössner (von links) , Investor und Stadtrat Constantin Papst, Bürgermeister Michael Rieger, Investorin Doris Papst und Markus Esterle, Leiter der Bürgerdienste im Rathaus. Foto: Vaas

Projekt der Familie Papst auf TB-Areal stößt auf große Zustimmung. Baubeginn im August. 44 Betten sowie fünf Loftwohnungen.

St. Georgen - Das geplante Hotel auf dem TB-Areal mit 44 Betten sowie fünf Loftwohnungen ist eine Riesen-Chance für die Bergstadt. Darin war sich der Gemeinderat einig. Alle Fraktionen würdigten das Engagement der Familie Papst. Baubeginn ist im August.

Es handelt sich um ein unglaublich schönes Areal mit Potenzial, so Bürgermeister Michael Rieger. Es sei wichtig gewesen, den Finger drauf zu haben und das Fabrikgebäude zu erhalten. Es entstehe ein "Leuchtturm", der einzigartig sei in dieser Kombination. Er sei stolz, die Familie Papst in der Stadt zu haben, deren Engagement zuvor schon sehr groß gewesen sei. Er habe sich mit den Familien unterhalten, die ausziehen müssten, und Verständnis gefunden. Die Alternative wäre der Komplettabriss aller Gebäude gewesen.

Doris Papst versicherte, die Familie sei fest davon überzeugt, dass ihr verstorbener Mann Georg voll hinter diesem Projekt gestanden wäre. Er und später ihr Sohn Constantin hätten zuvor schon das frühere Hotel Hirsch als Objekt geprüft. Jetzt bestehe eine andere Konstellation, wenngleich das Vorhaben ein großes Risiko bedeute. Aber ihr Mann sei sehr mit seiner Heimatstadt verbunden gewesen und sie sei es auch, nachdem sie bereits seit 51 Jahren hier lebe. Der Bürgermeister habe sie mit aller Vor- und Zuversicht zu diesem Schritt bewegt. Das Projekt habe sehr großes Echo gefunden. Am Tag, als die Zeitung davon berichtete, kam bereits um 8.10 Uhr die erste Anfrage. Constantin Papst ergänzte: "Wir freuen uns auf die Aufgabe und die Herausforderung".

Architekt Wulf Wössner betonte, das überplante Gebäude habe eine lange Geschichte sowie das Potenzial für Hotel, Gastronomie und Wohnraum. Es werde komplett barrierefrei. Die hohe Qualität bei nicht überzogenen Preisen werde ziehen, davon seien die Planer überzeugt.

Joachim Kleiner (Freie Wähler) zeigte sich "total begeistert". Wichtig sei, das stadtprägende Gebäude zu erhalten. "Wir haben in früheren Jahren schon sehr viel verloren", unterstrich er. Ein zusätzliches Hotel fehle. Viele Gäste müssten auswärts untergebracht werden.

Manfred Scherer (CDU) freute es, dass eine weitere Industriebrache einer neuen Nutzung zugeführt werde. Er sei sehr dankbar, dass sich die Familie Papst in ihrer Heimatstadt immer so spendabel zeige. Das Hotel müsse sich natürlich rechnen. Wenn die Bevölkerung das Angebot annehme, sei schon einer guter Grundstock vorhanden.

Oliver Freischlader (SPD) sagte die volle Unterstützung zu. Der Erhalt sei nicht selbstverständlich. Als schön bezeichnete er es, wenn "Leute neue Funktionen für solche Gebäude finden" und das direkt am Eingang zur Innenstadt. "Für uns ist es ein Glücksfall", für die betroffenen Familien sei es sicher sehr schwierig.

Jochen Bäsch (FDP) hat sich nach eigener Aussage "wahnsinnig gefreut". Es sei eine einmalige Chance, um die St. Georgen sicher viele Kommunen beneiden. Wenn er die Pläne sehe, bekomme er bereits Lust darauf. "Ich bin überzeugt, dass dieses Hotel funktioniert", versicherte er.