"Ludwig Chamber Players" begeistern in der Lorenzkirche

Von Reinhard Jäckle St. Georgen. Ursprünglich in der Stadthalle geplant, musizierten die Ausnahme-Künstler der "Ludwig Chamber Players" in der Lorenzkirche. Die sehr gute Akustik im großen Kirchenraum erhöhte die ohnehin phänomenale dynamische Spannweite des musikalischen Vortrags noch um ein Vielfaches, vom intimen Pianissimo zu einem manchmal geradezu symphonischen Klangvolumen.

Es wurde mit überzeugender, mitreißender Kraft, Konzentration und Spielfreude musiziert, ganz im Sinne des Namensgebers Ludwig van Beethoven, dessen Werk man sich besonders verbunden fühlt. Konsequent setzte man deshalb in der Programmfolge den musikalischen Höhepunkt an den Schluss des Konzertabends mit Beethovens Septett op. 20 Es-Dur. Die Sätze: Adagio, allegro con brio – Adagio cantabile – Tempo di Minuetto – Andante, Thema con variazioni – Scherzo – Andante con moto alla marcia – Presto, gaben den jungen sympathischen Künstlern reichlich Gelegenheit, ihr begeistertes Publikum in die Welt der Wiener Klassik einzuführen und mit einer großartigen Komposition zu beschenken, deren heiterer Grundstimmung dramatische Akzente jedoch keineswegs fremd sind.

Schon Eröffnung lässt aufhorchen

Schon die Eröffnung des Konzerts mit Rossinis Ouvertüre zum "Barbier von Sevilla", rhythmisch akzentuiert, mit brillantem Laufwerk und eingängigen Melodien, ließ aufhorchen, versprach hohen Kunstgenuss, der sich im Streichquintett G-Dur, op. 77 von Antonin Dvorak, mit den Sätzen Allegro con fuoco – Scherzo – Poco Andante – Finale, allegro assai aufs Erfreulichste fortsetzte. Auch die Vier Intermezzi für Septett, von Johannes Brahms, eingerichtet von M. Ucki, trugen mit manchen folkloristischen Einlagen zur Hinführung auf den eigentlichen musikalischen Höhepunkt bei.

Die Künstler verstanden es, die erwartungsvolle Spannung im Publikum mit jedem Stück zu erhöhen. Kei Shirai, Violine, Janis Lielbardis, Viola, Gen Yokosaka, Violoncello, Ryutaro Hei, Kontrabaß, Dirk Altmann, Klarinette, Hanno Dönneweg, Fagott, und Wolfgang Wipfler, Horn, zu denen sich im Dvorak-Streichquintett noch Soo Eun Lee, Violine, gesellte, stellten sich mit ihrer Kunst gemeinsam den hohen musikalischen Aufgaben der ausgewählten Kompositionen, im Dienst der Kammermusik, die für viele Zuhörer immer noch nahrhafte Kost für Geist und Seele bedeutet. Für den langen, herzlichen Applaus bedankten sie sich mit einer Art "Hummelflug" aus Japan, in dem der Kontrabassist eine schier unglaubliche Virtuosität zeigte.

In Kürze geht das Ensemble mit demselben Programm auf Tournee nach Japan. Dort wird es bestimmt mit ebensolcher Begeisterung gefeiert wie in der Bergstadt. Den Initiatoren dieses Konzertes sei Dank. Viele hoffen, zu gegebener Zeit auf ein Wiedersehen, beziehungsweise Wiederhören mit den Künstlern. Sie verstanden es perfekt, eine anregende, positive Aufbruchstimmung zu wecken, der Jahreszeit gemäß. Die "Ludwig Chamber Players" haben den Frühling mit ihrer Musik euphorisch begrüßt.