Eisiger Wind weht über den Marktplatz und erlaubt kein offenes Feuer. Deshalb wird die Fasnet nur zu Grabe getragen. Bürgermeister-Stellvertreter Manfred Scherer (mit Zylinder) verblüfft die Narrenschar, als er schmunzelnd den Rathausschlüssel gar nicht zurück will. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnetsverbrennen: Fünfte Jahreszeit geht ohne Flammen zu Ende / Kinder feiern Kehraus in der Unterkirche

Da half kein Jammern und Wehklagen. Die Fasnet ist nach einer langen Kampagne vorbei. Angeführt von der Stadtmusik kam eine große Narrenschar auf den Marktplatz. Aus Sicherheitsgründen gab es aber kein Feuer. Außerdem wurden die Narren den Rathausschlüssel nicht los.

St. Georgen. Die Bergstadt-Fasnet stand in dieser Kampagne vor allem im Zeichen des 50-jährigen Bestehens der Narrenzunft. Die Geburtstagsvorbereitungen reichten bis in den vergangenen Herbst mit der tollen Ausstellung im Rathaus. Weitere besondere Veranstaltungen waren das "Dinner für 100" im Theater im Deutschen Haus, ein Brauchtumsabend sowie das Narrentreffen mit dem größten Fasnetsumzug, den die Bergstadt je gesehen hat. Natürlich wurden auch die "Pflichtveranstaltung" wie Schulen ausheben, Rathaussturm oder Besuche in den Altenheimen erledigt. Oft kamen die anderen Zünfte zur Unterstützung. Den großen Kinderumzug organisierten einmal mehr die Nesthexen, die mit dem 25. Geburtstag ebenfalls ein Jubiläum groß in der Stadthalle feierten. Nicht zu vergessen ist die Närrische Bürgerwehr, die mit Kanonen und Guggenmusik immer besonders lautstark in Erscheinung tritt. Sie ist mittlerweile auch immer für die Eröffnung der fünften Jahreszeit an Dreikönig zuständig.

Ein besonderes Geburtstagsgeschenk erhielt die Narrenzunft von der katholischen Kirchengemeinde. Es gibt ein Fohrenbobbele-Lied. Den Marsch hat die Stadtmusik vor Jahren auf CD eingespielt. Der fünfstrophige Text steht im Internet. Ein neunköpfiger Projektchor der St. Georgsgemeinde hatte rechtzeitig zur Fasnet den Text gesungen. Im Tonstudio des bisherigen Stadtmusikdirektors Jürgen Frommherz wurden Gesang und Musik gemischt und auf CD gebrannt. Das tolle Geschenk bekamen die Zunftvertreter nach der Narrenmesse am Sonntag überreicht.

Und auch für die Narrensamen war dieses Jahr wieder einiges geboten. Ob der Kinderball am Schmotzigen, der Kinderumzug am Rosenmontag in Peterzell oder zum Abschluss die Kinderfasnet in der Unterkirche. Hier hatten sich die Gruppenleiter der KJG (Katholische junge Gemeinde) am Fasnetszieschdig ein unterhaltsames Spieleprogramm ausgedacht.

Das traditionellen Verbrennen der Fasnets-Symbolfigur hatte die Feuerwehr aus Sicherheitsgründen untersagt. Bürgermeister-Stellvertreter Manfred Scherer gratulierte zum gelungenen Jubiläum. Er verblüffte die Narrenschar, als er den Rathausschlüssel gar nicht zurück haben wollte.