Viel zu erzählen hat Tapani Pietilä (zweiter von links) bei seinem spontanen Besuch in St. Georgen. Fotos: Mittelstaedt Foto: Schwarzwälder-Bote

"Lehrer ohne Grenzen" loben weltoffenes Engagement der "Vesilahten Yläaste" / Blitzbesuch des Rektors

Von Harald Mittelstaedt

St. Georgen/Vesilahti. Die "Vesilahten Yläaste", Partnerschule der Realschule St.Georgen, ist – als erste finnische Schule überhaupt – von der weltweiten Organisation "Lehrer ohne Grenzen" für ihr weltoffenes Engagement hinsichtlich Schulpartnerschaften und Projekten geehrt worden.

Eigentlich ist es nicht ungewöhnlich, dass Tapani Pietilä zu Besuch nach St. Georgen kommt. Mit seinem Wochenendtrip sorgte der Rektor der Gesamtschule mit Oberstufe in Vesilahti allerdings für eine große Überraschung. Sowohl die Schulleitung der Realschule als auch seine beiden derzeit in St. Georgen weilenden Lehrkräfte Anna-Kaisa Mäkelä und Mari Larikka ahnten nichts von dem spontanen Besuch. Das Strahlen im Gesicht des Rektors rührte indes nicht nur von dem gelungenen Überraschungs-Coup, sondern hatte seinen Grund in einer erst am Vortag in Helsinki in Empfang genommenen Auszeichnung

Die weltweite Organisation "Lehrer ohne Grenzen" ist zusammengesetzt aus Mitgliedern verschiedener Ministerien, Lehrern und Gewerkschaftsfunktionären.

Zufällig läuft derzeit ein Schüleraustausch

Tapani Pietilä sieht in der Auszeichnung die großen Bemühungen seiner Lehrkräfte und Schüler bestätigt. Die Freude über diese Ehrung wollte der Pädagoge allerdings nicht alleine genießen, sondern sie mit denen teilen, die zumindest teilweise zum Erfolg beigetragen haben.

Das sind in erster Linie der ehemalige Realschul-Rektor Jörg Heyse, der die Schulpartnerschaft im Jahr 1994 zusammen mit Tapani Pietilä begründet hat sowie dessen Nachfolgerin Hedwig König. Beide wurden von dem Blitzbesuch am Sonntag zwar fast überrumpelt, freuten sich aber mit ihrem finnischen Kollegen über die außergewöhnliche Auszeichnung.

Dass der Überraschungsbesuch mit dem gerade stattfindenden Schüleraustausch stattfand, passte zwar gut, war aber rein zufällig. Dennoch gelang es dem finnischen Gast, kurzfristig die mit dem Schüleraustausch betrauten Lehrkräfte beider Schulen zusammenzurufen, um ihnen die frohe Kunde näher zu erläutern. Neben dem fast 20 Jahre bestehenden Austausch der Realschule und der "Vesilahten Yläaste" gibt es eine weitere Partnerschule in Lettland.

Der weltweite Charakter ergibt sich durch Projekte in Sambia und Senegal. Diese werden von Lehrern und Schülern nicht nur kreiert, sondern ständig weiter verfolgt und betreut. Die Schüler tragen zudem selbst zur Finanzierung der kostenträchtigen Projekte bei. Fast alle der 13- bis 16-jährigen Schüler an der "Vesilahten Yläaste" beteiligen sich am "Taksvärkki-day work", einer "Operation der Arbeit eines ganzen Tages". Den Großteil der hier erzielten Einnahmen spenden die Schüler für die Projekte in Sambia und Senegal.

Projektteam reistnach Sambia

Am Wochenende startet ein Projektteam seiner Schule in Richtung Sambia. Mit dabei ist dann auch ein Schüler, der derzeit in St. Georgen am Schüleraustausch teilnimmt. Er fliegt extra deswegen vorzeitig zurück nach Finnland.