Gegründet 1987 in St. Georgen, ist GFT mittlerweile mit rund 5000 Mitarbeitern in zwölf Ländern aktiv. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Konzernumsatz steigt um 13 Prozent / Brexit bringt Dämpfer

St. Georgen/Stuttgart (dvs) Der GFT Konzern hat die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 bekannt gegeben. Mit einem soliden Umsatz- und Ergebnisanstieg lag der Technologiespezialist für den Finanzsektor leicht über seinen Jahreszielen.

Stärkster Wachstumstreiber war die Nachfrage nach Lösungen zur Digitalisierung bei Retailbanken. Im Geschäftsbereich "Americas & UK" verlangsamte sich das Wachstum aufgrund der gedämpften Investitionsbereitschaft bei Investmentbanken.

Der Konzernumsatz stieg im Geschäftsjahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 422,56 Millionen Euro und lag damit über der im August 2016 angehobenen Jahresprognose von 420 Millionen Euro. Bereinigt um die Umsatzbeiträge der Unternehmenszukäufe wurde ein organisches Wachstum von zehn Prozent erzielt.

Der Geschäftsbereich Continental Europe steigerte den Umsatz um 23 Prozent auf 200,52 Millionen Euro. Besonders erfreulich für den Konzern entwickelte sich der Umsatz in Spanien, dessen Bankensektor im Bereich Digitali sierung zu den fortschritt- lichsten in Europa zählt. In diesem Land erhöhte sich der Umsatz um 61 Prozent auf über 78 Millionen Euro.

Der Geschäftsbereich "Americas & UK", in dem vorwiegend Kunden aus dem Investment Banking vertreten sind, verzeichnete ein Umsatzplus von vier Prozent auf 219,42 Millionen Euro. Diese moderate Umsatzentwicklung spiegelt die seit Anfang 2016 rückläufige Marktentwicklung im Investment Banking wider. Auch die mit dem Brexit verbundenen Unsicherheiten führten zu einer gedämpften Investitionsbereitschaft in IT-Dienstleistungen.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (EBITDA) stieg um fünf Prozent auf 46,77 Millionen Euro. Darin enthalten sind negative bilanzielle Wechselkurseffekte in Höhe von minus 1,97 Millionen Euro, maßgeblich bedingt durch die Abwertung des britischen Pfunds. Das Vorsteuerergebnis (EBT) verbesserte sich um zwei Prozent auf 33,05 Millionen Euro. Das Ergebnis pro Aktie lag aufgrund einer höheren Steuerquote von 27 Prozent mit 0,92 Euro um neun Cent unter dem Vorjahreswert. Im Vorjahr lag die Steuerquote aufgrund rückwirkender Steuererstattungen in Spanien nur bei 18 Prozent.

Zum 31. Dezember beschäftigte der Konzern 4870 Vollzeitmitarbeiter, was einer Steigerung um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anstieg resultierte aus zahlreichen Neueinstellungen, vor allem in den Entwicklungszentren in Spanien, Brasilien, Polen und Costa Rica sowie aus der Übernahme der Habber Tec Brazil mit über Hundert Mitarbeitern.

Der Verwaltungsrat will der Hauptversammlung am 31. Mai die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 30 Cent je Aktie vorschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttung von 7,90 Millionen Euro.

Für das Geschäftsjahr 2017 geht der GFT Konzern von einer weiterhin positiven Entwicklung aus. "Dynamische Wachstumsimpulse erwarten wir aus dem steigenden Kosten- und Wettbewerbsdruck im Bankensektor. Finanzinstitute müssen Projekte zur Effizienzsteigerung umsetzen und die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse konsequent vorantreiben," kommentiert CEO Ulrich Dietz. Im Jahr 2017 soll der Konzernumsatz auf 450 Millionen Euro steigen. Die GFT strebt mittelfristig eine Umsatzsteigerung auf 800 Millionen Euro bei einer EBITDA-Marge von rund zwölf Prozent für das Jahr 2020 an.

Die GFT ist ein globaler Technologiepartner für die digitale Transformation im Finanzsektor. International führende Banken und Versicherungen vertrauen auf die IT- und Beratungskompetenz bei der Lösung von komplexen Herausforderungen ihrer Branche. Dies umfasst insbesondere Lösungen für die Umsetzung regulatorischer Vorgaben und die Digitalisierung von Geschäftsprozessen.