Florije Sula (links), Markus Schrieder (Dritter von links) und Klaus Gunkel (rechts) führen den SPD-Kreisvorstand durch das neue Lorenzhaus. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: SPD-Kreisvorstand macht sich Bild in der Altenhilfe / Probleme bei Vergütung

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Der SPD-Kreisvorstand besichtigte Einrichtungen der evangelischen Altenhilfe. Geschäftsführer Markus Schrieder und seine Stellvertreterin Florije Sula sprachen den Fachkräftemangel und Probleme bei der Vergütung von Leistungen an.

Erste Station war das Elisabethhaus. Der Vorsitzende Klaus Gunkel beschrieb die Anfänge der evangelischen Altenhilfe und des alten Lorenzhauses. Der Zugang zur Stadtterrasse über die Brücke sei super, sagte Schrieder. Im Elisabethhaus gebe es 39 Betten. Stolz sei er darauf, dass es nur Einzelzimmer gebe, jeweils mit Bad. Die Warteliste sei lang, der Preis normal für ein Haus dieser Ausstattung. Zwar entwickelten sich Krankenkassen immer mehr zu Partnern, so Schrieder. Leistungen, die ein Arzt verordne, würden aber noch nicht ausreichend bezahlt. Man verlange eine Entlohnung, die der tariflichen Leistung entspreche.

Im Moment kämpfe man vor allem mit der Personalfindung. Daran sei nicht die Bezahlung schuld. Es sei ein sehr erstrebenswerter Beruf, der allerdings belastend sei durch den Tod der Menschen. In der ambulanten Pflege gebe es eher körperliche Belastung. Nicht stehen lassen wolle er die polemische Aussage, dass man lieber pflege als dokumentiere. Dokumentation gehöre schon immer dazu. Auch sei der Gesetzgeber auf einem guten Weg, gerade im ambulanten Bereich.

Laut Sula ist man bei Jobmessen aktiv, um sich bei potenziellen Azubis zu bewerben. Leider ließen Menge und Qualität der Bewerbungen nach. Man müsse Selbstverständlichkeiten vermitteln. Das schlechte Image der Altenpflege lasse sich in Einzelgesprächen ausräumen. Es gebe eine 39-Stunden-Woche und freiwillige Sozialleistungen. Der Azubi bekomme im ersten Jahr über 1000, im dritten über 1300 Euro, eine Fachkraft nicht weniger als in Industrie und Handwerk. Sula beschrieb Initiativen, um Fachkräfte im Ausland zu gewinnen. Angedacht sei, Flüchtlinge in Ausbildung zu bringen.