Sie geben einen Einblick in die Sanierung und Erweiterung der Gemeindehalle (von links): Jürg Scheithauer, Robert Naegele, Fritz Link, Daniela Schleicher, Frank Kammerer. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeindehalle: Auch die Dacheindeckung ist undicht / 1,3 Millionen allein für die energetische Sanierung

Die Sanierung und Erweiterung der Gemeindehalle läuft seit 25. Januar. Dadurch sollen Energieeinsparungen im laufenden Betrieb von 60 bis 70 Prozent erzielt. Für Probleme sorgen könnte aber das Dach.

Königsfeld-Weiler. Daniela Schleicher und Bauleiter Robert Naegele vom Büro Schleicher Architekten, Ortsbaumeister Jürg Scheithauer, Bürgermeister Fritz Link und Ortsvorsteher Frank Kammerer gaben einen ersten Einblick ins Geschehen.

Laut Link kostet das Projekt 2,1 Millionen Euro. 1,3 Millionen davon sind laut Scheithauer für die energetische Sanierung eingeplant. Zuschüsse von Land und Bund betrugen 940 000 Euro. Die ersten Vergaben lagen unter den Kostenberechnungen. Weitere Vergaben erfolgen in der nächsten Gemeinderatssitzung. Die ersten drei Wochen standen laut Naegele ganz im Zeichen des Rückbaus. Der nächste Schritt ist der Wiedereinbau der Holzunterdecke samt Isolation.

Hier gibt es aber eine Unsicherheit. In der Vergangenheit tropfte immer wieder Wasser auf den Boden, was auf undichte Ziegel zurückgeführt wurde, wie Link erklärte. An der Unterseite der Dachverkleidung zeigten sich aber beim Rückbau große Feuchtigkeitsflecken. Nun geht es darum, welche Maßnahmen zur Abdichtung nötig sind. Den Zeitplan sieht Naegele dadurch aber bisher nicht gefährdet.

Mitte März beginnen die äußeren Rohbaumaßnahmen. Neu sind ein Küchentrakt und Nebenräume mit Umkleiden, Lager und einem vergrößerten WC-Bereich, dazu ein Regieraum, moderne Bühnentechnik und komplette LED-Beleuchtung. Damit erhöhe sich die Funktionalität der Halle deutlich, so Link.

Die alte Technik der vor mehr als 30 Jahren gebauten Halle war damals durchaus Stand der Technik, so Kammerer. Die interne Warmluftverteilung war laut Link aber nie befriedigend, der Hallenboden ist laut Naegele nicht gedämmt, was ein wesentlicher Grund für kalte Füße war.

Deshalb wurde auch die Heizung komplett rückgebaut und neu konzipiert. Künftig kommt die Wärme von einer Fußbodenheizung. Der Boden bekommt zudem eine Dämmung. Das gesamte Gebäude erhält einen Vollwärmeschutz, die Isolierung der Decke wird verglichen mit dem alten Stand verdreifacht, rechnet Naegele vor. Zudem wird die neue Lüftung wirklich nur noch zur Frischluftzufuhr genutzt und nicht mehr wie früher auch zur Beheizung, erklärt Schleicher. Mit all diesen Maßnahmen sollen im laufenden Betrieb 60 bis 70 Prozent Heizenergie eingespart werden. Ein angenehmer Nebeneffekt ist ein deutlich besserer Schallschutz.

Durch die Erweiterung unberührt bleiben sollen laut Naegele die Parkplätze. Nur ein Behindertenstellplatz muss verlegt werden.

Abgeschlossen sein sollen die Arbeiten im November diesen Jahres. Bis dahin ist die Halle gesperrt, reguläre Nutzer müssen auf andere Örtlichkeiten ausweichen. Kammerer lobt in diesem Zusammenhang die Bereitschaft der Nachbarorte zur Mithilfe und auch die Offenheit der Landwirte, die zur Lagerung von Geräten ihre Schuppen zur Verfügung stellten. Das ehrenamtliche Engagement der Vereinsgemeinschaft beim Betrieb sei schon immer ein Wesensmerkmal der Halle, so Link. Das führe zu signifikant geringen Unterhaltskosten. "Wir sind froh, dass wir die Halle haben", so Kammerer. Solche Investitionen seien wichtig für den ländlichen Raum.