Pfarrer Paul Dieter Auer hält die Kirchentür auf. Foto: Schultheiß Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubilare: Pfarrer Paul Dieter Auer feiert heute seinen 70. Geburtstag / Seit 1999 in der Bergstadt

Seinen 70. Geburtstag feiert am heutigen Dienstag Pfarrer Paul Dieter Auer. Doch an Ruhestand denkt der Leiter der katholischen Seelsorgeeinheit St. Georgen-Tennenbronn bislang noch nicht.

St. Georgen/Tennenbronn. Mit 70 Jahren haben die Meisten das Berufsleben längst abgeschlossen. Doch für Pfarrer Paul Dieter Auer ist das noch kein Thema. Nach wie vor ist er mit so viel Energie bei der Arbeit, dass sich kaum jemand den Seelsorger als Rentner vorstellen kann. "Meine Tätigkeit als Pfarrer von St. Georgen und Tennenbronn macht mir noch immer großen Spaß", unterstreicht er.

Viel Freude macht ihm die Unterschiedlichkeit der beiden Gemeinden. "Ich bin Stadt- und Dorfpfarrer in einem. Die Strukturen in St. Georgen und Tennenbronn sind schon sehr verschieden, aber das macht auch einen großen Reiz aus". Zufrieden ist er mit der Zusammenarbeit der beiden Pfarreien, mit der gemeinsamen Arbeit in den Gremien wie Pfarrgemeinderat und Stiftungsrat. "Hier sind wir auf einem sehr guten Weg, den ich gerne noch weiter begleiten möchte".

Geboren wurde Paul Dieter Auer am 21. März 1947 in Freiburg, wo er zusammen mit einem Bruder und zwei Schwestern aufwuchs. Schon früh engagierte er sich in seiner Heimatpfarrei St. Martin in Freiburg. Nach dem Studium der Theologie in Freiburg und Würzburg wurde er am 19. Mai 1974 im Freiburger Münster zum Priester ge weiht. Es folgten Vikarsjahre in Malsch bei Ettlingen bis 1977 und anschließend in Waldkirch im Breisgau, ehe er 1979 seine erste Pfarrstelle in der Gemeinde St. Peter im Heidelberger Stadtteil Kirchheim antrat. 1986 kam er auf die Baar und war 13 Jahre lang Pfarrer von Geisingen und Gutmadingen. Im September 1999 folgte der Wechsel in die Bergstadt. Im Jahr 2013 wurde er zudem als Pfarrer von Tennenbronn ins Amt eingeführt. Seither ist er für die Seelsorgeeinheit St. Georgen-Tennenbronn mit insgesamt rund 6400 Katholiken zuständig.

Dass er gerne in seiner Kirchengemeinde ist, spürt man. "Ich habe mich hier von Anfang an wohl gefühlt und den Wechsel nach St. Georgen nie bereut. Als ich im Alter von 66 Jahren mit Tennenbronn noch eine weitere Gemeinde dazubekommen habe, war das nochmals ein richtiger Jungbrunnen für mich". Seit immerhin fast 18 Jahren wohnt er nun schon im St. Georgener Pfarrhaus und wenn alles nach Plan läuft, sollen noch ein paar Jährchen hinzukommen.

Besonders am Herzen liegt ihm die persönliche Seelsorge, das Gespräch mit den Menschen, die Besuche bei den Gemeindemitgliedern zu Hause wie beispielsweise bei Geburtstagen oder auch bei Todesfällen. Da passt es auch ins Bild, dass er das Feiern von Festen als Möglichkeit der Begegnung und somit als wichtiges Element seiner seelsorgerlichen Arbeit sieht. Gefeiert wird in den Pfarreien oft und viele Gemeindemitglieder nehmen diese Gelegenheiten gerne an. Wichtig ist ihm auch die Organisation der jährlichen Gemeindereisen. In diesem Jahr geht es an Pfingsten nach Israel. Doch nicht nur mit der Gemeinde reist der Pfarrer. Auch privat ist er gerne unterwegs. "Ich brauche meine Auszeiten, um wieder Kraft zu tanken und dazu brauche ich hin und wieder einfach einen Tapetenwechsel", erzählt er.

Bekannt ist der Pfarrer für seine fesselnden Predigten. Immer wieder greift er auch aktuelle gesellschaftliche und religiöse Themen auf. Hin und wieder provozieren seine Aussagen auch und geben Anlass zu Diskussionen. Genau das bezweckt Auer jedoch auch: "Eine schön glatt geschliffene Predigt, die niemanden aufregt und niemanden trifft, ist schnell wieder vergessen und bringt keinen zum Nachden ken. Doch die Menschen sollen sich betroffen und getroffen fühlen von der Botschaft und darüber auch kontrovers diskutieren", findet Pfarrer Auer.

Wer seine Gastfreundschaft und Festfreude kennt, der weiß, dass er sich über die zahlreichen Gratulanten freut, die sich bereits angesagt haben. Am heutigen Geburtstag kann aber jeder ganz ungezwungen mit dem Pfarrer anstoßen. Und auch ein großes Fest mit Verwandten, Bekannten, Freunden und Kollegen folgt in ein paar Tagen.