Für Werner Fuchs ist es die letzte offizielle Aufgabe als Obmann. Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehren aus dem Kreis wetteifern auf dem J. G. Weisser-Gelände / Wie bei einer Führerscheinprüfung

Von Dieter Vaas

St. Georgen. Der frühere Kommandant der Feuerwehr St. Georgen befindet sich noch nicht ganz auf dem "Altenteil". Jetzt organisierte Werner Fuchs einen Geschicklichkeitswettbewerb auf dem Parkplatz von J. G. Weisser für die Feuerwehren aus dem ganzen Landkreis. Tatkräftig unterstützten ihn dabei seine Kameraden der Bergstadtwehr.

Mit 65 Jahren müssen Feuerwehrleute aus dem aktiven Dienst ausscheiden und in die Altersmannschaft wechseln. Jetzt war der Schiedsrichter-Obmann aber nochmals aktiv. Bereits in den Jahren 1997 und 2002 hatte er diese Veranstaltung in St. Georgen organisiert.

Die Bergstadt ist bislang der einzige Veranstaltungsort im Kreis. Ein wichtiger Grund: Es ist eine Parcoursfläche von 60 mal 45 Meter erforderlich. Dies ist auf dem Betriebsparkplatz von J. G. Weisser der Fall. Die Geschäftsleitung stimmte bei Anfragen sofort zu. Lediglich eine zweieinhalb Meter breite Zufahrt musste frei bleiben, lautete die einzige Vorgabe.

Die St. Georgener Wehr hatte im Jahr 1997 die für den Parcours erforderlichen Utensilien selbst gebaut. Dabei kam einiges zusammen. Werner Fuchs hatte nochmals "einige schlaflose Nächte", ob denn auch alles klappen würde. Bei aller Theorie zeigte sich erst nach dem Aufbau, ob die vorgegebenen Aufgaben auch in sechs Minuten zu bewältigen waren.

Die Bergstädter waren beim Auf- und Abbau sowie bei der Bewirtung im Einsatz. Insgesamt hatten zudem über 20 Schiedsrichter aus dem ganzen Kreis ein waches Auge. Mindestens 40 Teilnehmer sind erforderlich, damit sich der Aufwand überhaupt lohnt. Am Ende waren es 60, was aus organisatorischen Gründen die Obergrenze bedeutete. Die größte Gruppe stellte die Feuerwehr Gütenbach mit allein elf Startern.

Zwei Fahrer haben nicht genügend gelernt

Der Geschicklichkeitswettbewerb für Maschinisten und Fahrer, so die offizielle Bezeichnung, besteht aus einen theoretischen und einem praktischen Teil. Zum Auftakt wird das Fahrzeug vermessen, um für alle gleiche Bedingungen herzustellen. Die Theorie ist nicht ohne: Schon am Morgen konnten zwei Fahrer nicht mindestens acht von zehn Fragen beantworten. Für sie war danach gleich Feierabend. "Das ist wie bei der Führerscheinprüfung. Wer nicht lernt, fällt durch", sah es Werner Fuchs eher gelassen.

Bevor die Fahrt über den Parcours beginnen durfte, musste der Starter abschätzen, ob er mit seinem Fahrzeug durch zwei Stangen passt und ob die Bodenfreiheit ausreicht. Die nächste Station waren Schlauchbrücken sowie eine 20 Meter lange Gasse, die nur 20 Zentimeter breiter als das Einsatzfahrzeug war. Mit dem Vorderrad war auf der Fahrbahn ein Kreis mit 50 Zentimeter Durchmesser zu treffen. Ein Rückwärtsslalom sowie das Rückwärtsfahren möglichst nahe an ein Gatter gehörten zu den zwölf Aufgaben.

Wer alle Vorgaben schaffte, erhielt unter dem Jubel der Kameraden eine Urkunde sowie einen Orden überreicht. Am Versorgungsstand gab es eine Stärkung. Das vorsorglich aufgestellte Zelt war lediglich als Sonnenschutz erforderlich. Den ganzen Tag über herrschten hochsommerliche Verhältnisse.

Die Veranstaltung war auch die letzte offizielle Aufgabe, die Werner Fuchs für den Kreis übernommen hat. Der Schlusspunkt setzt die Verabschiedung am 25. November beim Kreisfeuerwehrtag in Vöhrenbach.