Zurren das Programm für die Jubiläumsfestivitäten zum 45-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen St. Georgen und Saint­-Raphaël im nächsten Jahr fest (von links): Alexandre Mexis, Jean-Francois Debaisieux, Sébastien Michel, Michael Rieger, Markus ­Esterle, Guillaume Decard, Manfred Scherer, Zoran Josipovic und Julian Schmitz beim Empfang im Rathaus. Foto: Zieglwalner Foto: Schwarzwälder-Bote

Städtepartnerschaft: Delegation aus Saint­-Raphaël hat viele Ideen für Jubiläum im Gepäck / Rabatt in Hotels

Die Partnerschaft zwischen St. Georgen und SaintRaphaël mit neuem Leben zu füllen, das haben sich beide Städte zum Ziel gesetzt. Mit vielen Vorschlägen zur Feier des 45-jährigen Bestehens im nächsten Jahr ist eine Delegation aus Südfrankreich in die Bergstadt gekommen.

St. Georgen. Schon das Treffen im vergangenen Jahr in St. Georgen habe der Freundschaft neuen Schub gegeben, stellte Bürgermeister Michael Rieger beim Empfang der Gäste aus der Provence freudig fest. So verspreche er sich einen weiteren Aufschwung von den Feierlichkeiten, die im Schwarzwald über die Bühne gehen, war doch das Fest zum 40-jährigen Bestehen in Saint-Raphaël.

Eine dicke Überraschung, die sicherlich die Begegnung unter den Bürgern fördert, hatte die Delegation jedenfalls schon im Gepäck: Mitte November geht ein Buchungsportal online, über das Urlauber aus St. Georgen in zahlreichen Hotels außerhalb der Hauptsaison im Juli und August einen Rabatt von 30 Prozent erhalten, verriet Sébastien Michel, Präsident des Comité de Jumelage. Zum offiziellen Start der Seite, die auch auf Deutsch übersetzt ist, kommt Bürgermeister Rieger in die Partnerstadt. "Schöner kann ein Kontakt nicht zustandekommen als über Urlaub und gegenseitige Besuche", stellte denn Julian Schmitz, Geschäftsführer des Ferienlands, fest. Ebenso wie Rieger sicherte er zu, über ein solches Angebot in St. Georgen und in den Ferienland-Gemeinden zu diskutieren.

Zusammen mit Markus Esterle, Leiter der Bürgerdienste bei der Stadt, präsentierte er ein erstes Angebot für Gäste : ein Gutscheinheft, das in vielen Einrichtungen in der Region kostenlosen Eintritt gewährt und bald samt französischer Übersetzung erhältlich ist. Konkrete Formen nimmt auch das Programm fürs Jubiläumsjahr an, das die Delegation zusammen mit den Verantwortlichen seitens der Bergstadt derzeit festzurrt. Ob die Teilnahme von Gruppen aus St. Georgen beim Jazzfest in Saint-Raphaël, gemeinsame Projekte der Musikschulen und des Jugendsinfonieorchesters, Auftritte von Schülern des Thomas-Strittmatter-Gymnasiums oder eine Ausstellung mit Werken aus der Sammlung Grässlin in Frankreich, bei dem Arbeitstreffen sprudeln die Ideen.

Einer, der sich gerade über den Austausch der jungen Menschen und die musikalische Komponente der Jubiläumsaktivitäten freut, ist Peter Dönneweg, ehemaliger Lehrer am Gymnasium und früherer Leiter der Jugendmusikschule, der die Städtefreundschaft seit 50 Jahren begleitet und die Partnerschaft mit auf den Weg gebracht hat. Dass diese einer positiven Zukunft entgegen geht, zeigte sich auch Manfred Scherer vom Partnerschaftskomitee überzeugt. Nicht zuletzt dank Sébastien Michel, der die Verbindung mit großem Engagement voranbringe.

Wie sehr ihm der Kontakt am Herzen liegt, das untermauerte Michel mit dem charmanten Akzent der Franzosen auf Deutsch: "Ich bin stolz in St. Georgen zu sein. Ich bin ein St. Georgener." Und als sichtbares Zeichen der Verbundenheit schenkte die Delegation der Stadt eine typische Weihnachtskrippe aus ihrer Heimat mit provenzalischen Szenen. Die bekomme einen Ehrenplatz, freute sich Rieger. Zunächst ist sie aber in der Stadtbibliothek in der Ausstellung "Weihnachten in anderen Ländern" zu bewundern. Und an der Côte d’Azur zeugt dieses Jahr eine Schwarzwald-Tanne von der Städtefreundschaft: Den Baum hat sich die Delegation gestern selbst im Wald ausgesucht. Pünktlich zur Adventszeit macht sich dann ein Transporter auf die Reise.