Oberkirnach hat einen neuen Ortsvorsteher: Franz Günther, (rechts). Stellvertreter ist Richard Kienzler. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Erleichterung in Oberkirnach / Schlaflose Nächte gehen Sitzung voraus

Von Stephan Hübner

St. Georgen-Oberkirnach. Einen neuen Ortsvorsteher samt Stellvertreter wählte der Ortschaftsrat in seiner zweiten Sitzung. Franz Günter erklärte sich trotz seines in der vergangenen Sitzung geäußerten entschiedenen Neins doch zu einer Kandidatur bereit. Er wurde einstimmig gewählt, ebenso wie sein Stellvertreter Richard Kienzler. Dafür gab es spontan Applaus von den Besuchern und übrigen Ratsmitgliedern.

Sehr erleichtert zeigte sich Bürgermeister Michael Rieger, der seine Unterstützung zusicherte. Für ihn seien Ortschaftsräte sehr wichtig. Auch glaube er, dass mit Günther eine gute Wahl getroffen wurde. Nun solle versucht werden, weiterhin das Miteinander zu fördern. "Wir müssen zusammenhalten, wenn wir die Probleme, die wir in der Stadt haben lösen wollen."

Er wolle die Zeit nicht missen, so Fritz Weisser, der seit 17 Jahren im Gremium war, die letzten fünf als Ortsvorsteher. "Manches hätte man besser machen können", räumte er ein, gab aber seine beruflichen Verpflichtungen zu bedenken. Er bedanke sich herzlich für die gute Zusammenarbeit und den Zuspruch, den er gerade in letzter Zeit aus der Ortschaft erfahren habe.

Dank gab es auch von Günter für die Unterstützung und einstimmige Wahl. Dies sei eine ganz gute Voraussetzung. "Wir werden die Sache gemeinsam meistern. Ich möchte euch so gut es geht im Boot haben", betonte er gegenüber seinen Ratskollegen. Deren Meinung und die der Bürger seien ihm wichtig. Auch hoffe er, dass Kritik komme, aber sachlich vorgetragen. Dann müsse man darüber reden und Lösungen suchen. Seine Entscheidung sei in zwei schlaflosen Nächten gefallen, so Günther, der an die Verdienste seiner beiden Vorgänger erinnerte.

Ihm sei bewusst, dass die nächsten fünf Jahre finanziell nicht ganz so gut für Oberkirnach ausfallen werden. "Trotz allem werden wir bemüht sein, in Oberkirnach weitere Aufgaben in Angriff zu nehmen."

Günter erinnerte an die Vorzüge Oberkirnachs wie einige "Vorzeigejungs und -mädels" im Sport oder im schulischen Bereich. Da müsse man Vorbild sein. Auch erinnerte er an viele Klein- und Großbetriebe, die noch Landschaft pflegen und von ihr leben oder an den eine große Rolle spielenden Wintersport. Er hoffe, mit seiner Arbeit beitragen zu können, dass Oberkirnach lebenswert bleibe.

Mit dem Thema Windkraft müsse man offen umgehen. Er sei nach wie vor der Meinung, dass die Stadt den richtigen Weg vorgab. Es werde immer welche geben, die sich benachteiligt fühlen. Aber man müsse dann versuchen, gemeinsam einen guten Weg zu finden. Auch im Wegebau müsse man sehen, was machbar ist. Er hoffe, die Bürger nicht zu enttäuschen. "Ich möchte ein Ortsvorsteher sein, der nah am Bürger ist."