Kindertagesstätten in St. Georgen sind gut belegt / Auslastung von gut 97 Prozent

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Sehr gut belegt sind die Kindertagesstätten der Bergstadt, wie Markus Esterle im Gemeinderat berichtete. Das Gremium beschloss eine leichte Erhöhung der Gebühren.

Wie Bürgermeister Michael Rieger erläuterte, liegt der von der Stadt zu tragende Verlust der Kindergärten jährlich bei zwei Millionen Euro. Zusätzlich investierte die Stadt in die Einrichtungen seit 2011 weit über eine Million Euro. Markus Esterle, im Rathaus zuständig für Kindergärten, berichtete, dass die sieben örtlichen Kindertagesstätten derzeit über 22 Gruppen mit 457 genehmigten Plätzen verfügen. Davon sind 430 belegt, was einer Auslastung von 94 Prozent entspricht. Zum 1. August werden sogar 97,6 Prozent belegt sein. Bei 17 Tagesmüttern ist die Betreuung von 71 Kindern möglich. Zehn Plätze sind dort noch frei.

Eine große Herausforderung sind nach Angaben Esterles 30 Flüchtlingskinder, weil damit fast alle freien Plätze belegt sind. Der Bedarf an Plätzen könnte auch in den Ortsteilen erfüllt werden. Das bedeutet unter Umständen, dass Eltern zu Einrichtungen fahren müssen. Vor allem da in den Ortsteilen die Geburtenrate deutlich nach unten geht. 2014 kamen in der Stadt 95 Kinder zur Welt, für 2015 liegt die Zahl bereits bei 51.

Engpässe gibt es im Bereich der Krippenplätze und im Tagheimbereich. Hier gibt es teilweise Wartelisten. Auch steigt die Nachfrage an Ganztagesplätzen. Bezüglich der regulären Betreuungsplätze könnte es laut Esterle etwas knapp werden. Trotzdem hält er das bestehende Angebot für ausreichend, so dass für 2015/60 keine Änderungen notwendig sind.

Oliver Freischlader (SPD) gab zu bedenken, dass der Strom an Flüchtlingskindern wohl nicht zurückgehen werde. 140 Kinder, entsprechend 32,56 Prozent, kommen laut Esterle aus Familien mit ausländischer Herkunft mindestens eines Elternteils. 75 Kinder, 17,44 Prozent, stammen aus Familien in denen meist kein Deutsch gesprochen wird.

Eine leichte Erhöhung der Beiträge für Kindertagesstätten nahm der Gemeinderat vor. Die Stadt orientiert sich dabei an den Empfehlungen der Kirchen und kommunalen Landesverbände, entsprechend dem Württembergischen Modell. Laut Bürgermeister Michael Rieger wird landesweit ein Elternanteil von 20 Prozent angestrebt. In St. Georgen liegt dieser nur bei 13 bis 14 Prozent. Rieger kritisierte, dass sich Villingen-Schwenningen nach wie vor nicht an die Vorgaben hält und nicht das Württembergische Modell anwendet.

Die Gebühren bleiben vereinzelt gleich oder steigen größtenteils um wenige Euro. Vereinzelt, beispielsweise bei der Tagheimbetreuung für Kinder bis zwei Jahren, sind auch Erhöhungen von etwa zehn Euro eingeplant. Die Erhöhung gilt aufgrund der derzeit laufenden Tarifverhandlungen nur für ein Jahr.

Der Gemeinderat nahm die erforderliche Anpassung der Gebühren an.