Die Brigach in St. Georgen-Stockburg. Foto: Vaas

Keine Infektionskrankheit. Schon länger anhaltender Zustand. Weitere Untersuchungen.

St. Georgen/Villingen - Die intensive Suche des Landratsamts nach der Ursache für das Fischsterben in der Brigach geht weiter. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist eine Infektionskrankheit auszuschließen. Klar scheint, dass es sich um ein vermutlich schon länger andauerndes Fischsterben handelt.

Mehr als vier Wochen nach Bekanntwerden des Fischsterbens in der Brigach bei St. Georgen gibt es nach wie vor noch keinen konkreten Anhaltspunkt, wer oder was das Fischsterben ausgelöst haben könnte.

Dem Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis, Amt für Wasser- und Bodenschutz, liegen zwischenzeitlich die Analysen der vor kurzem in St. Georgen entnommenen Wasserproben aus der Brigach und bei diversen Einleitstellen vor. Untersucht wurden die Proben unter anderem auf Gehalte von Schwermetallen, AOX, Nitrat, Ammonium oder Nitrit. Die Untersuchungsergebnisse geben jedoch keinen Aufschluss über eine mögliche Ursache für das Fischsterben.

In der vergangenen Woche fand im Landratsamt ein Gespräch der Beteiligten statt, an dem Vertreter der beiden betroffenen Angelvereine St. Georgen und VS-Villingen, des Landesfischereiverbands Baden-Württemberg, der Stadt St. Georgen sowie des Amts für Wasser- und Bodenschutz teilnahmen. Es wurde die weitere Vorgehensweise abgestimmt. Unter anderem wurde eine Makrozoobenthos-Untersuchung (Fischnährtiere) in der Brigach bei St. Georgen durch einen Fachgutachter veranlasst. Die Untersuchung fand bereits statt und soll Aufschluss darüber geben, ob und wenn ja welche Fischnährtierchen, wie zum Beispiel Schnecken, Muscheln, Ringelwürmer, Milben oder Flohkrebse, sich derzeit noch im Bach befinden . Davon erwarten die Ver antwortlichen detailliertere Erkenntnisse über den Eintragspfad möglicher Gewässerbelastungen. Das Ergebnis liegt noch nicht vor, wird aber in Kürze erwartet.

Als weiterer Schritt ist ein über einen längeren Zeitabschnitt andauerndes Fisch-Monitoring geplant. Hierfür soll ein Durchflussbehälter in der Brigach im Bereich Industriestraße in St. Georgen sowie in einem naheliegenden Referenzgewässer eingesetzt werden. Es handelt sich um eine Art von "Fisch-Aufzuchtkasten" mit automatischem Futterbehälter. Die Behälter und der sich darin befindliche Fischbestand werden nach dem Einsetzen von Seiten der beiden Angelvereine täglich kontrolliert, um Störungen der Wasserqualität umgehend zu erkennen. Die Untersuchungen der Fischkadaver auf mögliche Todesursachen beim Chemischen Veterinär- und Untersuchungsamt (CVUA) liegen dem Amt für Wasser- und Bodenschutz noch nicht vor.

Nach Aussage des CVUA dauern die Untersuchungen noch an. Zumindest aber schließt das CVUA mit großer Wahrscheinlichkeit aus, dass die Fische aufgrund einer Infektionskrankheit gestorben sind. Mit den Maßnahmen und den ausstehenden Untersuchungsergebnissen soll die Ursachenklärung weiter vorangetrieben werden, zumal das Fischsterben aktuell nach Aussage der Angelvereine weiter geht.

Klar scheint mittlerweile, dass es sich um ein schleichendes, vermutlich schon länger andauerndes, Fischsterben handelt. Deren Ursache dürfte nicht in einer einmaligen Belastungssituation der Brigach, sondern in wiederkehrenden Belastungen der Wasserqualität liegen dürfte.