Zur offiziellen Übergabe gibt es eine kleine Kostprobe der Fähigkeiten des Fahrzeugs. Fotos: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Technik: Altes Gerät nach 36 Jahren ersetzt / Wehr auf gute Ausrüstung angewiesen

St. Georgen. Seit kurzem verfügt die Feuerwehr der Kernstadt über ein neues Fahrzeug. Das TLF 4000 wurde nun offiziell übergeben. Nach fast 36 Jahren sei es höchste Zeit, das alte Fahrzeug zu ersetzen, so Bürgermeister Michael Rieger. Die lange Zeit zeige, dass es in allerbesten Händen war. Die sorgsame Pflege habe der Stadt sicher sehr viel Geld gespart. Das Neufahrzeug habe sich die Mannschaft redlich verdient. Es bringe der Wehr und damit dem Bürger mehr Sicherheit.

Außenstehende könnten sich kaum vorstellen, welchen Anforderungen, Belastungen und Gefahren Feuerwehrleute ausgesetzt seien. Die große Verantwortung verlange psychisch wie physisch alles ab. Dabei sei die Wehr auf gute Ausrüstung angewiesen. Deshalb sehe es die Stadt als Verpflichtung, für die Neuausstattung zu sorgen. Der Gemeinderat habe in finanziell schwierigen Zeiten die Entscheidung getroffen. Bei etwa 400 000 Euro Kosten gewährte das Land Baden-Württemberg einen Zuschuss von 120 000 Euro.

Die Stadtwehr leiste pro Jahr weit über 100 Einsätze die oft für Feuerwehrleute selbst gefährlich seien. Sie habe sich mit dem Engagement rund um die Uhr große Verdienste erworben. Gemeinsinn und Verantwortungsbewusstsein seien vorbildlich. Die Wehr bekomme in der Bevölkerung viel Wertschätzung. "Es wird gesehen was sie leisten."

TLF 4000 kommt auch überörtlich zum Einsatz

Das TLF komme überörtlich zum Einsatz, so Gesamtkommandant Christoph Kleiner. Deshalb habe man Nachbarwehren zur Übergabe eingeladen. Kleiner dankte Gemeinderat und Bürgermeister für die Entscheidung sowie der Arbeitsgruppe, die das Fahrzeug geplant hatte. Eine tolle Sache sei, dass die Feuerwehr Singen Tipps zur Planung gab und Unterlagen zur Verfügung stellte.

Das Fahrzeug sei für Brandeinsatz als Bestandteil eines Löschzugs und für Flächen- und Waldbrände geeignet. Es verfüge über einen 5500 Liter Wasser- sowie Schaumtanks. Auch Metallbrände könnten gelöscht werden. Immer wichtiger seien bei trockener Witterung Wasserversorgungsfahrten im Außenbereich. Wichtig war, ein relativ kompaktes Fahrzeug mit einem Radstand von 3,9 Metern zu haben. Zur Ausstattung gehören unter anderem eine Feuerlöschkreiselpumpe die bis zu 3000 Liter pro Minute fördern kann, ein Dachwasserwerfer, Atem- und Hitzeschutzkleidung oder ein fest angebauter Lichtmast. Als erster Fahrzeug in St. Georgen habe es ein Hygieneboard. Da Thema werde für Einsatzkräfte immer wichtiger. Ende September könne sich die Bevölkerung von der Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs bei einer Schauübung und dem Tag der Helfer ein Bild machen. Das neue Fahrzeug werde zu erfolgreichen Einsätzen beitragen, so Kreisbrandmeister Florian Vetter. Es sei auch strategisch für den Landkreis wichtig. Die überregionale Zusammenarbeit bei der Beschaffung sei ganz toll und zeige, dass man eine Feuerwehr sei. Ronny Thome, stellvertretender Gesamtkommandant von Königsfeld, überbrachte Glückwünsche. Der Nachbarort profitiere ebenfalls.

Von einem imposanten Anblick sprach Diakon Michael Radigk, der die Segnung des Fahrzeugs übernahm. Als Mensch komme man sich da so richtig klein vor. Es sei ein Werk großen technischen Fortschritts. Beim Einsatz sei nicht nur Technik nötig, sondern auch der Segen Gottes. Es gehe bei der Segnung nicht nur um Maschinen, sondern auch um den Menschen der um seine Grenzen und damit seine Gefährdung wisse. Radigk dankte den Familien, dass sie den Dienst ihrer Angehörigen tolerieren. Grußworte kamen auch von Jens Wallishauser, Abteilungskommandant in Triberg.