Das ausgebrannte Zimmer gehört jetzt zum kleinen Apartment. Foto: Hilser

Vor zwei Jahren schlugen Flammen aus Garni Schwarzwaldtanne. Inhaber danken Rettern und Helfern.

St. Georgen - "Bei Euch brennt’s. Ich habe die Feuerwehr gerufen." Diese Sätze wird Daniela Hilser nie vergessen. Dank zahlreicher weiterer Helfer wurde niemand verletzt, als vor zwei Jahren die Flammen aus dem Dach des Hotels Garni Schwarzwaldtanne schlugen.

Es war Samstag, 6. Dezember, um 3.44 Uhr, als Daniela und Johannes Hilser aus dem Schlaf gerissen wurden. Wegen einer Weihnachtsfeier waren sie erst gegen ein Uhr ins Bett gegangen. Es dauerte eine Weile, bis sie das "Sturmläuten" und Hämmern gegen die Tür des Haupteingangs realisierten. Als die Wirtin öffnete, stand ein Zeitungsausträger aus der Nachbarschaft da, informierte sie über den Brand "und fuhr in einem gelben Auto davon", erinnert sie sich noch genau. Wenig später trafen Feuerwehr, Rotes Kreuz und Polizei ein.

Die Flammen schlugen aus dem Erker eines Apartments im Dachgeschoss sowie aus dem Dach. Es handelte sich eigentlich um ein Gästezimmer mit Kühlschrank und Zwei-Platten-Herd. Wie sich später herausstellte, hatte ein Dauermieter (Mitte 20) eine Pfanne auf dem Herd vergessen und war eingeschlafen. Er konnte sich unbeschadet ins Freie retten und räumte schließlich auch sein Missgeschick ein. Wie sich bald zeigte, hatte er keine Haftpflichtversicherung.

Die Feuerwehren aus St. Georgen mit 38 Kräften, Oberkirnach und Langenschiltach mit jeweils sechs Mann leisteten ganze Arbeit und hatte den Vollbrand schnell im Griff und schließlich auch gelöscht. Mit dem Wassersauger versuchten sie, den Schaden zu begrenzen. "Sie leisteten tolle Arbeit und haben sogar eine alte Familienwiege runter getragen, die unterm Dach stand," blickte Daniela Hilser im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten dankbar zurück.

Betroffen war in erster Linie der Dachstock im Altbau. Doch es wurde eine Kernsanierung erforderlich, von der Gastherme im Keller bis zu den Dachziegeln. "Zeitweise konnten wir durch drei Stockwerke durchschauen", so Johannes Hilser. Auch die Tanne vor dem Haus musste fallen.

Die Versicherung schickte ein Vertragsunternehmen aus Konstanz, das sich um die Beseitigung der Brandspuren und des Brandgeruchs kümmerte. Den Rest übernahmen heimische Handwerker, die sehr gute Arbeit leisteten. Daniela Hilser kümmerte sich in erster Linie um die Handwerker. Johannes Hilser, der auch Meßmer der katholischen St. Georgsgemeinde ist, war für den kaufmännischen Teil zuständig. Anfangs war der Schaden auf 100.000 Euro angesetzt. Schließlich bezahlte die Versicherung der Hilser rund 268.000 Euro. Insgesamt investierte das Ehepaar fast 400.000 Euro.

Haus komplett neu

Das Haus wurde komplett neu geplant. Aus vier Gästezimmern wurden zwei Apartments. Insgesamt stehen jetzt je fünf Doppel- und Einzelzimmer sowie drei Apartments zur Verfügung.

Über ein Jahr lang war der Hotel-Betrieb stark beeinträchtigt. Hätte die Feuerwehr nicht so tolle Arbeit geleistet, wäre möglicherweise nichts aus dem Jubiläum "50 Jahre Schwarzwaldtanne" im nächsten Jahr geworden. Jetzt laden Daniela und Johannes Hilser nächsten Montag die Feuerwehr, das Rote Kreuz, die Polizei, Nachbarn, "alle die damit befasst waren" und nicht zuletzt den Zeitungsausträger zu einem Dankesfest in die katholischen Unterkirche ein. Froh sind sie, dass jetzt alles wieder in geordneten Bahnen verlaufen kann. Es ist aber auch die Erkenntnis erwachsen: "Es ist nur ein Haus".