Stadtmarketingleiterin Nadja Seibert, Bürgermeister Michael Rieger, Geschäftsführer Erwin Müller und Management Assistentin Petra Schulz freuen sich über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 von "M&M". Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Beim St. Georgener Unternehmen "M&M" läuft es rund / Bürgermeister zeigt sich beeindruckt

Von Hans-Jürgen Kommert

Die Software-Entwickler hören es nicht gerne, wenn man die Firma "M&M" eine "„Software-Schmiede" nennt, darauf wies Management Assistentin Petra Schulz explizit hin – doch jedem Menschen ist bei diesem Begriff klar, was in dem Software-Entwicklungshaus geschieht.

St. Georgen. Geschäftsführer Erwin Müller hatte zum Bilanzgespräch eingeladen. Er verkündete ein deutliches Wachstum. Mit 175 Mitarbeitern in Deutschland konnte das Unternehmen den Umsatz von 10,7 Millionen (2014) auf 12,6 Millionen Euro (2015) steigern, ein Plus von 18 Prozent, das Wachstum an Mitarbeitern betrug dazu elf Prozent. Das Gros der Mitarbeiter arbeitet am Stammsitz in St. Georgen.

"Es wird langsam enger, zumal wir auch in diesem Jahr schon neun Neue haben, davon zwei für die Niederlassung Hannover (insgesamt 13 Mitarbeiter)", so Müller.

"Wir wohnen und arbeiten gerne in St. Georgen", wies er auf die Arbeitsumgebung hin. Erst 2012 sei man in das Haus am Bahnhof eingezogen. Das Haus schätze das innovative Umfeld und wolle das seine dazu beitragen. Wichtig sei die gute Kooperation mit der Stadt und vor allem mit der Hochschule Furtwangen, für "M&M" ein wichtiger Faktor in Sachen Personalgewinnung. Für Irritationen habe kurzzeitig der Einstieg des neuen Mehrheitsgesellschafters WAGO gesorgt, doch Müller betonte, dass die derzeitigen Gesellschafter ein Problem hätten: "Wir sind alle in einem gewissen Alter, in dem man sich um den Nachwuchs in der Geschäftsleitung sorgen muss – und haben keine Kinder im entsprechenden Alter", räumte er ein. Mit dem neuen Mehrheitsgesellschafter habe man aber eine Win-Win-Situation – "WAGO ist zugleich unser größter Kunde", erklärte er schmunzelnd, wobei Petra Schulz anfügte, dort verstehe man die Schwarzwälder, "die ticken ähnlich wie wir".

Kernkompetenz des Softwarehauses sind industrielle Individualsoftwarelösungen für Kunden aus dem Bereichen Prozess- und Fabrikautomatisierungen, Maschinen-, Geräte- und Anlagenbau, Gebäudeautomatisierung sowie Energie- und Fernwirktechnik, Laborautomation sowie verwandter Branchen. Vier neu geschaffene Business Units bilden die Basis für ein umfangreiches Leistungs- und Beratungsangebot. Viel positives Feedback habe es auf der im April stattgefundenen HMI gegeben. Die Themen "Industrie 4.0", "Cloud Computing" oder "Internet of Things" würden stark nachgefragt, so Müller.

Für Bürgermeister Michael Rieger ist es wichtig, eine so innovative Firma in St. Georgen zu halten. Es sei für ihn erschütternd gewesen, als er erkannte, dass man den Schwarzwald im Norden nur als Urlaubsregion wahrnehme und sei erstaunt, dass es hier sogar Industrie gebe. Die Stadt werde das ihre dazu tun, ihre Hausaufgaben zu erledigen – dazu brauche man auch das Neubaugebiet auf dem Areal des ehemaligen Krankenhauses und eine stetige Verbesserung der Infrastruktur.

Dass St. Georgen auf dem richtigen Weg sei, bestätigte auch Erwin Müller. "Wir bekommen am ehesten erfahrene Fachleute, die in der Familienplanung so weit sind, dass Kinder ein Thema sind", behauptete er abschließend.