Bürgermeister Michael Rieger (links) gratulierte der Lehrerin Michaela Conzelmann (Zweite von links) und den Schülern (von links) Amelie Conzelmann, Julina Wietzel, Yannick Schaedler, Nico Kroh, Amelie Esterle, Selina Smajic und Michelle Beha zur Auszeichnung als "Faire Schulklasse – Klasse des Fairen Handels". Die Gruppe erhält aus einem Sparkassenwettbewerb 2000 Euro. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Fairtrade-AG erhält Auszeichnung "Faire Schulklasse – Klasse des Fairen Handels" im Gemeinderat

Die schulübergreifende Fairtrade-AG bekam im St. Georgener Gemeinderat die Auszeichnung als "Faire Schulklasse – Klasse des Fairen Handels". Dazu gab es Informationen aus der Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe.

St. Georgen. Er hätte nicht gedacht, dass das Projekt solche Wellen schlagen würde, so Bürgermeister Michael Rieger. Rathausmitarbeiterin Nadja Seibert berichtete von kreativen Ideen und der überaus engagierten Lehrerin und AG-Leiterin Michaela Conzelmann, das überdurchschnittliche Engagement oder die Auszeichnung als "Faire Schulklasse" von der Fairtrade-Initiative in Saarbrücken.

2000 Euro aus Sparkassenwettbewerb

Michaela Conzelmann berichtete vom Beginn mit Pausenverkauf fair gehandelter Waren durch die siebten Klassen des Gymnasiums. Richtig Fahrt aufgenommen habe alles mit der Gründung der AG. Bei einem Sparkassenwettbewerb gewann diese 2000 Euro.

Aktionen waren unter anderem faire Schokolade in Lehrerzimmern oder das Engagement bei der kürzlich stattgefundenen "Fairen Woche".

Die Schüler sprachen über ihre Gründe zur Teilnahme an der AG. Es sei schön zu lernen, wie es Leuten in anderen Ländern gehe, die Kleidung oder Essen für uns herstellen, erzählte ein Mädchen. Jeder Mensch sollte zu trinken und zu essen haben, Kinder nicht arbeiten müssen, stellte ein Junge fest.

Der Wunsch nach einer Fairtrade-Schule beziehungsweise einem Netzwerk kam laut Michaela Conzelmann beim ersten Fairtrade-School-Kongress im Dezember 2015 auf. Ein Vorteil für St. Georgen sei das bürgerschaftliche Engagement. Ein guter Teil der Jugendlichen wolle sich engagieren. Das schulübergreifende Treffen finde alle zwei Wochen im Café Bohnenheld statt. Vertreten seien alle Altersstufen und Schularten. Der regionale Wirtschaftsraum werde gestärkt und es finde eine Vernetzung auf ganz vielen Ebenen statt. Auch hoffe man, einen kleinen Beitrag zur Agenda 2030 zu leisten.

Künftige Ziele seien die Zusammenarbeit mit Sportvereinen bezüglich fairer Fußbälle und faire Lebensmittel in Mensen oder im Hauswirtschaftsunterricht.

Laut Tobias Fritzsche von der Fair-Trade-Town-Steuerungsgruppe war St. Georgen die erste Fairtrade-Stadt im Schwarzwald-Baar-Kreis. Das sorge für überregionale Medienpräsenz. Die Aktion stärke die ganze Gemeinde und bringe viele Menschen zusammen. Der Einzelhandel profitiere von der Aufmerksamkeit. Es gebe immer mehr Bürger, die auf die Gruppe zukämen. Langfristig sei eine Ausweitung auf Bekleidung, Blumen und anderes möglich. Angedacht sei auch, in Kantinen faire Produkte anzubieten.

Fritzsche berichtete von Aktionen wie einer fair gehandelten Stofftasche, einem städtischen Einkaufsführer oder Vorträgen und Filmvorführungen zu Themen des fairen Handels. Es gehe darum, den Gedanken in der Bevölkerung noch mehr zu verankern. Es gebe viele Produkte, die sich preislich nicht groß von normalen unterschieden.

Tobias Fritzsche lud alle Interessierten ein, bei den Treffen oder auf Facebook vorbeizuschauen, um neue Ideen einzubringen. Es sei eine bunte Gruppe mit Vertretern von Kirchen, Schulen, Vereinen, dem Einzelhandel oder der Stadtverwaltung, aber auch aus der Bürgerschaft.

Das nächste Treffen steht am Montag, 24. Oktober, ab 18 Uhr im Café Bohnenheld auf dem Programm.