Frauen laden Frauen – das wird beim Jubiläumsfrühstück wörtlich genommen. Auch zahlreiche Kinder sind in der gemütlichen Runde auszumachen. Fotos: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Große Resonanz auf "Frauen laden Frauen" ein / Seit 30 Jahren im evangelischen Gemeindehaus

Alle Stühle waren im evangelischen Gemeindehaus zum Jubiläumsfrühstück belegt. Seit 30 Jahren trifft sich dort um Monika Helm ein Team fleißiger Helfer, um Frauen einen gemütlichen Vormittag zu ermöglichen.

St. Georgen. Edeltraut Spanagel war damals für die Jungschar des CVJM zuständig, auch gab es eine Mutter-Kind-Gruppe. Damit die Mütter untereinander Zeit verbringen konnten, wurde die Kinderbetreuung eingerichtet. Das hat sich bis heute bestens bewährt. Begonnen wird bei den Treffen mit christlichen Liedern und Gebeten. Nach dem anschließenden gemeinsamen Frühstück ist jeweils ein Thema an der Reihe, das für Aufmunterung sorgt. Meist geht es um zwischenmenschliche Beziehungen, die ja alle betreffen. Als Referentin war diesmal Karin Spitzer vom Hilfs- und Missionswerk OM (Operation Mobilisation) eingeladen.

Vor 60 Jahren gründete Georg Verwer dies zusammen mit einigen jungen Männern, die sich für Christus entschieden hatten. In der Festschrift steht: "Es ging darum, Gott und sein Reich über alles andere zu stellen, vor allem aber über die eigenen Bequemlichkeiten."

Karin Spitzer ist verheiratet und hat drei Kinder. Das Vorbereitungsteam hat sich für ihr Thema "Konfliktmanagement im Sinne Gotte" entschieden. Wir alle stehen in Beziehungen. Nicht immer sind diese reibungslos. Ein falsches Wort kann zum Eklat führen. Unser Leben ist nicht ohne Konflikte, Karin Spitzer sehe sich aber nicht als Fachfrau für Konfliktmanagement.

Jeder hatte auf seinem Platz einen Wollfaden liegen. Den legten alle auf dem Boden zum Kreis aus und stellten sich hinein. "Das ist Ihr Bereich, in dem Sie Verantwortung tragen." Weiter meinte die Referentin: "Wie oft schauen Sie nach anderen, geht es denen besser?" Hier führte Spitzer das Ehepaar Abigel und Nabal in der Nähe von Petra in Jordanien an. Abigel war klug, sehr hübsch und weise. Ihr Mann war niederträchtig und cholerisch.

In einem Beispiel erzählte Spitzer von Bewachern von Herdentieren. Nach dem Weidegang im Sommer bekommen sie als Dank Geschenke für ihre Arbeit. David schickte diese Bewacher zu Nabal, der ihnen aber nichts dafür geben wollte. Sie kehrten zu David zurück.

Dieser wollte am nächsten Tag mit einem Heer gegen Nabal vorgehen. Abigel reagierte sofort und hat sich nicht etwa verkrochen. Denn im Hebräischen bedeutet Mauern abzubauen eine gute Beziehung aufzubauen.

Sie kämpfte wie eine Bärin für ihre Familie, packte Geschenke ein und ging auf David zu. Sie warf sich vor ihm nieder und bat um Vergebung mit den Worten: "Ich bin schuld". Abigel nimmt so positiven Einfluss und ist gleichzeitig Friedensstifterin. Spitzer erinnerte noch einmal an den Wollfaden-Kreis und ermutigte die Anwesenden, sich ihren Verantwortungsbereich noch einmal genau vor Augen zu führen.

Wo können Mauern abgebaut werden? Wo kann man einwirken? Spitzer erzählte von einem Vorzeigeehepaar, bei dem der Mann Arzt ist. Jeder würde sie doch beneiden, sie selbst gab aber zu bedenken, dass sie oft unendlich allein sei durch die vielen Schichten ihres Mannes. Sie hat aber erkannt, dass ihr Mann nicht allein für ihr Glück verantwortlich ist. Konflikte gehören laut Spitzer zum Leben dazu. Wir können aber alle Friedenstifter werden, so wie Abigel.

Der Bücherstand war anschließend dicht umlagert, denn die Referentin hatte auf einige Bücher von Johannes Hartl "Die Kunst, meinen Mann zu lieben" oder von Beate M. Weingardt "Das verzeih ich dir nie" verwiesen.

Das nächste Frauenfrühstück ist am 20. März mit der Referentin Nicola Vollkomm.