Über Strukturveränderungen beim Netzwerk "Bürger Aktiv: miteinander – füreinander" diskutiert der Seniorenbeirat. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Seniorenbeirat: Mitglieder suchen neue Ansätze für das Bürgernetzwerk

Über nötige Strukturänderungen im Netzwerk "Bürger Aktiv: miteinander - füreinander" diskutierte der Seniorenbeirat. Laut Bürgermeister Fritz Link wurden bei mehreren Treffen und Bürgerwerkstätten der Status quo, Probleme und Lösungsansätze hierzu erörtert.

Königsfeld. Gut funktionieren bisher Fahr- und Telefondienst, die Organisation kleiner Hilfen, die Handarbeitsgruppe oder Vorträge.

Allerdings fehlen junge Senioren als Helfer, auch interessieren sich kaum jüngere Menschen für das Netzwerk und oft mangle es laut Link am Vertrauen in Behörden. Zudem kennen viele trotz Öffentlichkeitsarbeit das Netzwerk gar nicht. Ein weiteres Problem sei die Hemmschwelle, überhaupt Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Zusammenarbeit mit den Teilorten sei ebenfalls nicht gelungen. Bemängelt wurde zudem, dass der Ausbau der Funktion als Netzwerk auf Basis von Freiwilligenarbeit nur schwer zu realisieren ist. Laut Link soll diese Aufgabe künftig Johannes Menton übernehmen, der sich als Integrationsbeauftragter in der Verwaltung um Flüchtlinge, aber auch um Bürger kümmern soll.

Wie Link betonte, gehe es im Netzwerk um Unterstützung in allen Lebenslagen und für alle Generationen. Es könne in kurzfristigen Notlagen weiterhelfen, beispielsweise bei Fahrten zum Einkaufen oder zur Apotheke. Möglich seien auch soziale Kontakte und kleinere Reparaturen.

Das sei aber kein Ersatz für professionelle Hilfe. Das Angebot erfolge auf ehrenamtlicher Basis, es gebe keine Vereinsstruktur und keinen Mitgliedsbeitrag. Die Behindertenbeauftragte Christel Schmidt bemängelte fehlende Unterstützung durch die Sozialstelle im Rathaus. Die hat laut Link derzeit viel mit Flüchtlingen zu tun.

Schmidt erklärte, es fehlen auch ganz allgemein ehrenamtliche Helfer. Sonja Schwarzwälder zufolge trauen sich viele nicht, fremde Hilfe anzunehmen, und gehen lieber zu Nachbarn. Auch wollten Ältere oft keine Fremden einlassen.

Ebenso sei es schwierig, sich die eigene Abhängigkeit einzugestehen. Vielleicht sei das soziale System in den Teilorten noch besser, mutmaßte Gunter Schwarz und sprach sich für Infoabende und Ansprechpartner in allen Teilorten aus. "Die sind stur, die wollen nicht", so Peter Hase. Auch klappe die Versorgung auf dem Dorf noch ganz gut.