Gertrud und Horst Merkle feiern heute ihre Diamantene Hochzeit Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubelhochzeit: Horst und Gertrud Merkle seit 60 Jahren glücklich verheiratet

St. Georgen. Vor 60 Jahren, am 16. November 1957, heirateten Horst und Gertrud Merkle im schweizerischen Ägeri am Zugersee. Am kommenden Samstag, 18. November, findet in der Lorenzkirche ein Gottesdienst anlässlich der Diamanthochzeit des Jubelpaares statt.

Es war ihnen keineswegs in die Wiege gelegt, dass sie je zusammenfinden. Gertrud wurde als sechstes von acht Kindern der Familie Kraft im Jahre 1938 in Wangen im Allgäu geboren. Sie besuchte die dortige Volksschule, danach war sie bis 1954 im Haushalt ihrer Patin tätig. Mit 16 Jahren ging sie in die Schweiz, wo sie im Haushalt und in der Gastronomie tätig war. In der Freizeit gehörte sie einer Gruppe aus mehreren jungen deutschen Frauen an, die gemeinsam verschiedenste Sachen unternahm.

Horst wurde 1935 als ältester von vier Jungs in St. Ilgen geboren, heute Teil der Stadt Leimen. Da der Vater Zöllner war, verschlug es ihn schon als Kind nach Rheinfelden-Beuggen. Mit vier Jahren zog die Familie nach Singen um, wo der Vater beim Hauptzollamt arbeitete. Dort besuchte er die Schule und absolvierte anschließend eine Malerlehre, die er 1952 abschloss. Wegen des besseren Verdienstes ging er in die Schweiz, wo er zuletzt am Zugersee lebte.

Im Dezember 1956 wollte er auf dem Zugerberg das Skifahren lernen und erlebte einen kleinen Unfall, der wegen des vielen vergossenen Blutes Aufsehen erregt: Er rutsche auf dem Hintern unter einem Stacheldraht durch und holte sich einen Kratzer im Gesicht. Gertrud half ihm – und sie verliebten sich ineinander. Schon im November 1957 heirateten sie in Ägeri, zogen aber anschließend um nach Singen.

Nach Meisterprüfung in die Selbstständigkeit

1962 legte Horst Merkle die Meisterprüfung an der Handwerkskammer in Konstanz ab. Zwei Jahre später zog die Familie nach St. Georgen, wo er als selbstständiger Malermeister tätig wurde, seine Frau machte die Büroarbeiten. Zehn Jahre arbeitete er selbstständig, allerdings musste er 1974 aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Durch einen Bekannten kam er eher per Zufall als technischer Lehrer an die Carl-Orff-Schule. Berufsbegleitend verschaffte er sich die dazu nötigen Qualifikationen, so dass er bis zu seiner Pensionierung dort 21 Jahre lang tätig war. Seine Frau arbeitete die Jahre bis zur Rente noch rund zehn Jahre an der Pforte des Lorenzhauses. 27 Jahre lebte das Ehepaar in Peterzell, seit etwa zehn Jahren sind sie in der Frongartenstraße daheim.

In den vergangenen Jahrzehnten unternahm das Jubelpaar zahlreiche Reisen, unter anderem mit christlichen Reiseanbietern in die Türkei, wo sie "auf den Spuren des Apostels Paulus" unterwegs waren, nach Malta oder ans Nordkap, was sie sehr beeindruckte. "Zu meinem 80. Geburtstag machten wir eine Flusskreuzfahrt auf der Donau, von Passau bis zum Donaudeltal", erzählte Horst Merkle strahlend.

Drei Töchter und einen Sohn zog das Ehepaar Ehepaar groß. Es freut sich auch über Enkel. Mit ihnen und einigen engen Freunden gibt es im Anschluss an den Gottesdienst ein kleines Fest.