Lorenzkirche: Nur Turm bleibt stehen / Wiederaufbau am schönsten Platz
Ein besonderes Jubiläum feiert die evangelische Kirchengemeinde im neuen Jahr 2017. Die Lorenzkirche wird 150 Jahre alt. Mit verschiedenen Veranstaltungen soll der runde Geburtstag begangen werden und auch eine Festschrift über die Geschichte des Gotteshauses ist bereits in Arbeit.
St. Georgen. Beim großen Ortsbrand vom 19. September 1865 wurde auch die Lorenzkirche völlig zerstört. Nur der Turm überdauerte die Brandkatastrophe. Der Turm war schließlich auch maßgeblich, dass die Kirche am alten Platz wieder aufgebaut wurde.
Dekan Schmidt aus Hornberg vermerkte damals: "Wir waren zuerst der Ansicht, dass die neue Kirche auf der Stelle der vorhandenen Ruine der alten Klosterkirche erbaut werden sollte, da dies ohnstreitig der schönste Platz ist, allein dass der Thurm noch steht und massiv aus Quadern gebaut ist, so erspart die Gemeinde mindestens 10 bis 12 000 fl. (Gulden) wenn auf dem Brandplatz gebaut wird". Ironie der Geschichte: Bereits gut 30 Jahre später war der Turm so baufällig, dass dieser 1900/01 nahezu völlig neu errichtet werden musste.
So entstand schließlich am alten Platz eine neue Kirche, gebaut in neugotischen Formen und geplant von Architekt Kessler.
Abend der Erinnerungen im Gemeindehaus
Der Grundstein zum Kirchenneubau wurde am 20. Juni 1866 gelegt. Die Bauarbeiten gingen zügig voran und bereits am 27. Oktober 1867 konnte die neue Kirche eingeweiht werden.
Dies ist für die evangelische Gemeinde Anlass, in diesem Jahr den 150. Geburtstag der Lorenzkirche zu feiern. Am Freitag, 17. Februar, gibt es im Gemeindehaus einen Abend der Erinnerungen. Anhand von alten Fotos sollen Geschichten aus der Vergangenheit von Kirche und Gemeinde erzählt werden.
Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist der für Sonntag, 8. Oktober, geplante Festgottesdienst mit Landesbischof Jo chen Cornelius-Bundschuh. Im Anschluss an den Gottesdienst soll auch die Festschrift zum Kirchenjubiläum vorgestellt werden.
Beiträge zu Gegenwart und Vergangenheit
Schon jetzt ist ein Team dabei, im Archiv zu forschen, fleißig zu schreiben und Fotos zusammenzutragen. Es soll dabei ein buntes Mosaik mit Beiträgen zu Vergangenheit und Gegenwart der Lorenzkirche und der Kirchengemeinde entstehen.
