Maria und Peter Warkentin in Aktion. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Lorenzgemeinde gestaltet Erntedankfest anders als gewohnt

St. Georgen (hjk). Ganz anders als gewohnt will die evangelische Lorenzkirche in diesem Jahr den Erntedanksonntag begehen. "In St. Georgen haben in den letzten Jahrzehnten Menschen aus vielen Ländern eine neue Heimat gefunden", weiß Pfarrerin Susanne Fritsch.

Unter ihnen sind viele Deutsche, deren Vorfahren einst nach Russland an die Wolga auswanderten und die später durch Stalin deportiert wurden.

Vor 20 Jahren kamen ihre Urenkel mit großen Hoffnungen zurück nach Deutschland. Viele von ihnen konnten durch die "typisch deutschen" Charaktereigenschaften Fleiß und Zusammenhalt schnell Fuß fassen. "Wie geht es den Russlanddeutschen heute, rund 20 Jahre nach dem Aufbau einer neuen Existenz?", will die Pfarrerin wissen.

Ist Deutschland Heimat geworden oder fremd geblieben? Um Begegnung, Rückblick, Dank und gemeinsames Feiern mit Alteingesessenen und Aussiedlern gehe es bei den Veranstaltungen im Oktober, beginnend mit dem Erntedanksonntag am 2. Oktober. Viele Beiträge und Besucher wünschen sich die Lorenzgemeinde und die Evangelische Erwachsenenbildung, selbstredend auch aus vielen anderen Ländern. Der Gottesdienst der Lorenzgemeinde ab 9.30 Uhr wird vom russland-deutschen Jugendchor Villingen musikalisch begleitet.

Ab 11 Uhr wird das Gemeindehaus für Begegnungen mit Interviews, Bildern, Rückblick und Gesprächen offen stehen; dazu gibt es Mittagessen. Gabriele König wird diesen Vormittag musikalisch begleiten.

Ein echter Leckerbissen, russland-deutsches Theater, wird dann am 7. Oktober um 20 Uhr ebenfalls im Gemeindehaus geboten. Maria und Peter Warkentin sinnieren über das Befinden der Deutschen aus Russland in ihrer neuen Heimat.

Humorvolles und Kritisches, das Einst und Jetzt im Vergleich. Szenen, Gedichte, Witze, aber auch Kabarettistisches, Lieder und Texte erwarten die Besucher. "Über sich selbst lachen zu können, ist ein Zeichen der Genesung", erklärt das Duo.