Auf neue Beine stellen wollen Jean-François Debaisieux, Karola Erchinger, Manfred Scherer, Markus Esterle, Präsident Sébastian Michel, Michael Berner, Vesna Pallasdies, Zoran Josipovic und Alexandre Mexis die Partnerschaft der Bergstadt mit der südfranzösischen Stadt Saint-Raphaël. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

St. Georgen und Saint-Raphaël an der Côte d’Azur verstärken mit vielen Aktionen den Austausch der Bürger

Von Hans-Jürgen Kommert

St. Georgen / Saint-Raphaël. Seit 1972 gibt es die Partnerschaft zwischen St. Georgen und und dem südfranzösischen Saint-Raphaël. Als diese Partnerschaft besiegelt wurde, hatte bereits einige Jahre zuvor ein Schüleraustausch stattgefunden, da seinerzeit die deutsche Sprache von einigen Schülern gelernt wurde.

Nun soll der Kontakt, der etwas vor sich hin geplätschert war, wieder intensiviert werden. In der Partnerstadt gibt es einen neuen Partnerschaftsbeirat, der laut Übersetzer Zoran Josipovic viele gute, neue Ideen habe.

Präsident Sébastian Michel, begleitet von Schatzmeister Jean-François Debaisieux sowie Alexandre Mexis war extra in den Schwarzwald gekommen, um über die Partnerschaft mit der Bergstadt zu sprechen – was ihnen in den nächsten Wochen und Monaten alles so vorschwebt. So soll in einem ersten Akt die Homepage so gestaltet werden, dass die vier Partnerstädte der Hafenstadt besser dargestellt werden sollen, außerdem soll es Links geben zu den Städten. Weiterhin schwebt ihnen vor, die Partnerstädte in Saint-Raphaël "sichtbar" zu machen – mit einem Wegweiser vor dem Rathaus, der Entfernungen und Richtungen vorgibt. "Alle neuen Einwohner werden durch ein Willkommens-Komitee begrüßt – warum sollte man dabei nicht auch auf unsere Partnerstädte hinweisen", so Michel.

"Wir wollen auch im Kulturzentrum einen Bereich schaffen, in dem Platz ist für unsere Partnerstädte, die sich dort präsentieren können mit ihren speziellen Eigenarten", zeigte er neue Gedanken auf. Auch auf den Märkten, Messen oder Ausstellungen könne man Spezialitäten der Schwarzwaldstadt anbieten, so die Visionen des neuen Partnerschaftsbeirats. So sei demnächst eine "Gourmet-Messe", bei der sich so etwas anböte. Auch in der Bergstadt, so Markus Esterle, könnte man sich eine südfranzösische Themenwoche über den Handel vorstellen.

Man würde sich auch freuen, wenn die Vereine – nicht nur die Musikvereine, intensiver zusammenarbeiten könnten. So sei beispielsweise ein viertägiges Jazzfestival in der Partnerstadt, zu dem man sich die Beteiligung deutscher Gruppierungen durchaus vorstellen könnte. Und natürlich soll auch der "Normalbürger" in die Partnerschaft mit einbezogen werden.

So gibt es Überlegungen seitens der Südfranzosen, den Partnern eine Rabattbroschüre an die Hand zu geben, mit denen sie in Neben- und Nachsaison vergünstigte Preise im südfranzösischen Ferienparadies erhalten können. Im Gegenzug soll beispielsweise "Ferien auf dem Bauernhof" im Schwarzwald an der Côte d’Azur beworben werden.

Ins Auge gefasst haben die Franzosen sogar eine wirtschaftliche Zusammenarbeit, ein gegenseitiges Beflügeln in der wirtschaftlichen Entwicklung – junge Menschen sollen dabei als Botschafter dienen.

Erst kürzlich sei ein junger Mann aus Saint-Raphaël vier Wochen lang im Schwarzwald gewesen und habe vieles lernen können, versicherte der Präsident.

Kontakte sollten dabei möglichst direkt über den Partnerschaftsbeirat zustande kommen, sowohl touristisch als auch wirtschaftlich. Als partnerschaftliche Präsente hatten sie Rosé-Wein dabei, außerdem eine neue Luftaufnahme der Partnerstadt.