Ramona Schullerer tanzt seit dem vierten Lebensjahr. Auftritte unter anderem im TV und auf großen Bühnen.
St. Georgen - Sie fing mit 15 Jahren an zu studieren, schreibt momentan an zwei Sachbüchern, tanzt seit dem vierten Lebensjahr und spielt Harfe und Klavier. Außerdem ist sie schon in diversen Filmen, Musicals sowie Theaterproduktionen aufgetreten und unterhält als Schulleiterin eine eigene private Grundschule, während sie in Firmen und an der Volkshochschule Rhetorik-Kurse gibt und ihren zehnjährigen Sohn großzieht: Ramona Schullerer ist das Multitalent schlechthin. Mit ihren 29 Jahren hat die junge Usbekin schon einiges in ihrem Leben erreicht.
Zu ihren besonderen Leidenschaften zählt das Tanzen jeglicher Stilrichtungen. "Ich tanze im Prinzip alles bis auf Boogie Boogie und Breakdance. Nicht weil ich es nicht kann, sondern weil ich es nicht mag", lacht Ramona. Die Basis für das Talent gab ihr ihre Mutter: "Sie war jahrelang Profitänzerin in Russland und trat auf großen Bühnen auf. Natürlich ging das nicht spurlos an mir vorbei", sagt Ramona.
Mit 15 Jahren fing sie an, Musik an der Musikhochschule Trossingen zu studieren. Später fügte sie ein Gesangs-, Rhythmik- und Tanzstudium, ebenfalls an der Hochschule Trossingen, hinzu und begann 1995 ihre Ausbildung zur Bühnentänzerin. Mit 20 Jahren ließ sich Ramona zur Tanzpädagogin im Schwerpunkt Ballett ausbilden. Zwei Jahre später schloss sie eine Schauspielausbildung in München ab. Schon bald kamen Angebote zahlreicher Produzenten: So spielte Ramona Schullerer in diversen Musicals mit. Unter anderem übernahm sie die Hauptrollen im Musical Elisabeth und Momo, spielte die Hauptrolle "Anna" im Film Radioactive Dead und wirkte in einigen Theaterproduktionen mit, unter anderem in Shakespears "Viel Lärm um nichts", in der sie die Hauptrolle "Hero" spielte.
Heute leitet die 29-Jährige zusammen mit ihrer Mutter Erika Schullerer eine Tanzkunstschule in St. Georgen, die verschiedene Tanzstilrichtungen anbietet. Eine Zweitniederlassung hat die Schule trotz großzügiger Angebote aus großen Städten wie Freiburg, München und Stuttgart nicht. "Wir möchten St. Georgen nicht verlassen. In dieser kleinen Stadt ist alles so viel persönlicher, und das ist uns auch im Unterricht sehr wichtig", erklärt Ramona. Neben der Tanzkunstschule leitet sie die TKA-Grundschule, in der neben Lesen, Schreiben und Rechnen auch musische und darstellerische Inhalte auf dem Lehrplan stehen.
Von der Bühne hält sich Ramona Schullerer derzeit fern. "Ich bin von Klein auf auf den großen Bühnen, irgendwann hat man einfach keine Lust mehr", meint sie. "Aber wenn ich wieder ins Rampenlicht möchte, könnte ich stets zurück. Ich habe so viele Kontakte, die fast immer jemanden suchen". In aller Ruhe schreibt sie nun in ihrer Heimatstadt St. Georgen an zwei Sachbüchern, die sie selbst recherchiert hat und später veröffentlichen möchte.
Doch wie schafft man es, das alles zeitlich unter einen Hut zu bringen? "Einfach nicht mehr schlafen", scherzt die 29-Jährige und ergänzt: "Der Kern liegt im Zeitmanagement. Man sollte trotz des ganzen Drucks seine Ziele nicht aus den Augen verlieren, sonst wird man schnell unglücklich. Trotz der vielen Arbeit, die ich um die Ohren habe, finde ich immer noch Zeit für meinen zehnjährigen Sohn. Das ist mir sehr wichtig."
