Ziemlich gesund und munter sind Fridolin und Erika Bächle, die am Sonntag 60 Jahre verheiratet sind. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: "Diamantene" von Fridolin und Erika Bächle / Landwirtschaft hält zusammen

St. Georgen-Oberkirnach. 60 Jahre verheiratet sind am Sonntag Fridolin und Erika Bächle, geborene Kienzler. Beide freuen sich noch immer ihres Lebens und blicken auf ein erfülltes Leben zurück.

Fridolin kam 1930 auf dem Kernenhof in Oberkirnach zur Welt. Der wurde laut Erika schon um 1300 urkundlich erwähnt. Das jetzige Gebäude entstand 1686 nach einem Brand. Fridolin berichtet, dass die Bewohner in früheren Zeiten immer Rheuma hatten, weil lange ein Bach unter dem Haus entlang lief.

Fridolin besuchte als eines von acht Kindern die Schule in Unterkirnach. Eigentlich wollte er Schreiner oder Zimmermann werden. Dann hätte aber der elterliche Hof verkauft werden müssen, weil der als Nachfolger eingeplante Bruder krankheitshalber ausfiel. Fridolin arbeitete fortan auf dem Hof. Überschrieben wurde ihm der aber erst 1957, eine Woche vor der Hochzeit mit Erika, auf Drängen des Schwiegervaters.

Erika kam 1936 auf dem Philippenhof in Langenbach zur Welt. Zwei Jahre später kauften ihre Eltern den Sägefriederhof in Oberkirnach, wo sie als eines von sechs Kindern aufwuchs. Auch Erika ging in Oberkirnach zur Schule, danach zur Kochschule im Gebäude der Robert-Gerwig-Schule.

Kennen lernten sich Fridolin und Erika um 1954 im Gesangverein Kirnachklänge. Beide erinnern sich noch besonders an einen Tanz bei einem Waldfest in Brigach beim Groß-Schuhmacher.

Beiden gemein war auch der Besuch der Landwirtschaftsschule in Villingen. Erika fuhr mit dem Zug hin, Fridolin mit dem Motorrad. Allerdings holte er Erika immer vom Bahnhof ab, wenn sie samstags aus dem Internat zurück kam.

Kirchlich heirateten die beiden 1957 in Unterkirnach, standesamtlich in Oberkirnach. Gefeiert wurde wiederum im Gasthaus Rössle in Unterkirnach. Es war eine traditionelle Schwarzwälder Hochzeit, mit Kindern die Erikas Schleier trugen. Erika erinnert sich auch an eine sehr große Gesellschaft, die gar nicht komplett ins Gasthaus passte.

Von da an waren beide vollauf mit dem Hof beschäftigt. Schließlich galt es, sich um Muttersauen, Vorderwälder und Hühner zu kümmern oder Kartoffeln und Getreide zu ernten. Alles damals noch in reiner Handarbeit. Zudem war das Paar 40 Jahre lang bei den Kirnachklängen aktiv.

Fridolin widmete sich weiter seiner Lieblingsbeschäftigung, der Arbeit mit Holz. Daraus entstanden zum Beispiel Hasenställe. Erikas Leben war und ist ihr Garten mit dem selbst angebautem Gemüse. Zudem kümmerte sie sich um Gäste, denn ab 1964 bot das Ehepaar Ferien auf dem Bauernhof an. Die gibt es bis heute und noch immer ist es für beide sehr schön, Familien begrüßen zu dürfen. Selbst wenn sie offiziell schon seit ein paar Jahren im Ruhestand sind. Und auch sonst freut sich das Paar seines Lebens. "Wir hatten immer Spaß", so Fridolin. Die Gäste wiederum freuen sich über Schweine, Ponys, Pferde und Hühner.

Gefeiert wird das Jubiläum ihrer Vermählung mit einer Scheunenhochzeit, zusammen mit vier Töchtern, Schwiegersöhnen, sieben Enkeln und Freunden. Nicht ganz zufällig feiert kurz zuvor auch einer der Enkel am selben Ort seine Hochzeit.