Dialektstammtisch möchte alte Begriffe vor Vergessen bewahren

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Bereits seit 15 Jahren treffen sich regelmäßig Einwohner beim Dialektstammtisch. Dessen Ziel ist es, speziell den St. Georgener Dialekt, aber auch Begriffe aus Brigach, Oberkirnach und Peterzell oder von der Sommerau für die Nachwelt zu bewahren. Wie Willi Meder, einer der Mitbegründer des Dialektstammtisches, erklärt, soll im Prinzip das ganze ehemalige Kirchspiel abgedeckt werden.

Zu Beginn traf sich die Gruppe im Deutschen Haus, dann im ersten "Geschichtslädele" des St. Georgener Geschichtsvereins. Heute finden die Treffen einmal monatlich im Schwarzen Tor statt. Das habe sich als genau das richtige Umfeld herausgestellt, sagt Meder. Inzwischen gebe es eine schöne Gruppe, bei der es immer fröhlich zugehe.

Die Treffen laufen jeweils so ab, dass jeder Teilnehmer Worte oder Redewendungen mitbringt und dann gemeinsam über deren Bedeutung diskutiert wird. Manche Worte seien beispielsweise zu nah am Schriftdeutschen, so Meder. Oft gebe es auch Worte, die gar nicht übersetzbar seien. So könne man im Dialekt vieles sagen, was in Hochdeutsch nicht so einfach möglich sei.

Seit den Anfängen kamen nach Meders Angaben sicher schon mehr als 1000 Begriffe zusammen. Einige davon sind in zwei Büchern festgehalten. Darunter zum Beispiel "dòòdènòò" (danach), "Duèlè" (Vertiefung) oder "dommèrwiis" (ungeschickterweise), aber auch Redewendungen wie "ame naa schlubfè" (an mich schmiegen), "druff nuff lubfè" (darauf hinweisen) oder "älle Heiligè owèrab fluèchè" (furchtbar fluchen). Auch den einen oder anderen alten Kinderreim gibt es, so zum Beispiel "A, B, C, d’ Kads laufd im Schnee, schdreggd dè Dòòbè owè ruus, un morgè isch d’ Schuèl uus".

Das erste Buch ist leider schon vergriffen, das zweite aber noch im Geschichtslädele bei der evangelischen Kirche erhältlich. Neuzugänge beziehungsweise an der Wortsuche und -deutung Interessierte sind beim Dialektstammtisch immer willkommen. Der trifft sich jeden letzten Montag im Monat um 19 Uhr im Schwarzen Tor.