Es herrschte ein reges Kommen und Gehen an den Tischen im Spiegelsaal der Evangelischen Schwarzwaldgemeinde – das Festessen zum 20-Jährigen Bestehen in ihrem Domizil in der ehemaligen ­Discothek Bärenklause wurde in Büfettform organisiert. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwarzwaldgemeinde feiert 20-jähriges Bestehen / Menschen aus der ganzen Region bei Festsonntag vereint

Von Hans-Jürgen Kommert

St. Georgen. 20 Jahre ist sie nun alt, die Freie evangelische Schwarzwaldgemeinde in St. Georgen. Gegründet von einigen wenigen evangelischen Christen aus einem Hauskreis der Lorenzgemeinde heraus, wuchs sie in diesen Jahren auf etwa 60 Gemeindeglieder an.

In den vergangenen fünf Jahren sei die Gemeinde um rund 20 Mitglieder gewachsen, berichtete Pastor Lothar Trensch im Gespräch mit unserer Zeitung, so lange ist er Pastor und hat seither den Überblick.

Mitglieder finanzieren Stelle des Pastors

Die ersten zehn Jahre habe die Gemeinde in den Räumen der ehemaligen Druckerei Unger in der Roßbergstraße ihr Domizil gehabt, wusste er aus Erzählungen. Und er konnte auch sicher sagen, dass die einstigen Gründer der Schwarzwaldgemeinde allesamt den Rücken gekehrt haben. Seit rund zehn Jahren nun sind sie in den jetzigen Räumen untergebracht. Trensch ist sich bewusst, dass auch diese Räume eine bewegte Geschichte haben.Von der einstigen Discothek Bärenklause über ein Fitnessstudio hin zu den Räumen einer Christengemeinde, das ist schon ein weiter Schritt.

"Die Spiegelwand im Gottesdienstsaal ist ein Segen für Pastoren", erzählte er. Zwar seien die Gottesdienste in der Regel mit bis zu 70, 80 Personen sehr gut besucht, doch "in der Spiegelwand sieht das gleich nach doppelt so vielen aus", schmunzelte Trensch. Als die Gemeinde gegründet wurde, stand vor allem eine größere Verbindlichkeit der Gemeindeglieder in der Beziehung zu Gott im Vordergrund. Man habe damit etwas Wichtiges angestoßen, denn es gebe immer mehr Menschen, die mehr Nähe zu Gott suchten, hat er beobachtet.

"Die Gründungsmitglieder haben etwas angestoßen, das heute noch existiert" stellte der Pastor fest. Begonnen haben die Gemeinde seinerzeit mit Pastor Horst Hochmuth, einem bereits pensionierten Pastoren der Gnadenkirche Villingen, einer Baptistengemeinde. Da die Freien evangelischen Gemeinden in Deutschland nicht über Kirchensteuer finanziert sind, sondern ihre Pastoren aus Spenden zahlt, war dies eine wichtige Entscheidung. "Unsere Mitglieder müssen aber nicht zwangsweise aus der Landeskirche austreten, viele zahlen sicherlich auch noch Kirchensteuer", ist sich Trensch sicher. Das bedeutet, dass der Pastor und alle Aktivitäten der kleinen Gemeinde aus den Taschen der Gemeindeglieder und eventueller Gönner bezahlt werden

Gemeinsame Taufen am Klosterweiher

Und die Aktivitäten, das sind ganz schön viele. Zwei Mal jährlich wird der Stadthallengottesdienst "Mitten im Leben" gemeinsam mit der Gemeinde Eben-Ezer organisiert, mit der auch die Pfadfindergruppe "Stamm 470" der Royal Rangers betreut wird. "In der Evangelischen Allianz arbeiten wir mit allen evangelischen Richtungen zusammen, auch mit der Landeskirche – aber mit Eben-Ezer verbindet uns mehr", erklärte Lothar Trensch. Zum Beispiel auch die gemeinsamen Taufen auch von Erwachsenen am Klosterweiher.

Mit einem feierlichen Gottesdienst und einem anschließenden gemeinsamen festlichen Essen wurde nun am Sonntag der Geburtstag gefeiert. Das Jubiläum vereinte viele unterschiedliche Menschen aus vielen Gemeinden auch aus dem Umland im Spiegelsaal der Gemeinde.