Das Centro Italiano im ehemaligen Gadsthaus Roter Löwen ist seit einem Jahr geschlossen. Der Türkische Verein und ein Jugoslawischer Verein sind aber nach wie vor Mieter im städtischen Gebäude. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Kulturverein: Letzter Rettungsversuch am Sonntag / Registergericht lehnt neuen Vorstand ab

Das Centro Italiano ist seit einem Jahr geschlossen. Eine Wiedereröffnung ist nicht in Sicht. Morgen, Sonntag, geht die Suche nach einer Lösung weiter.

St. Georgen. Unter Bürgermeister Günther Lauffer entstand Ende der 1970er-Jahre im ehemaligen "Roten Löwen" ein Zentrum, in dem Vereine der Italiener, Spanier, Türken und Jugoslawen Mieter wurden, um hier Treffs einzurichten. Die Spanier zogen sich "Mangels Masse" schon vor Jahren zurück. Der Jugoslawische Verein wird heute von den Serben repräsentiert. Still ist es um den Türkischen Verein geworden. Er ist aber nach wie vor im Haus.

Größter Verein war das Centro Italiano, das sich vor allem aus Migranten aus Scandale und Cotronei zusammensetzte. Größte Veranstaltung war jedes Jahr die Nikolausfeier in der Stadthalle, mitfinanziert auch aus der alten Heimat.

Doch das Centro geriet in finanzielle Schieflage. Rechnungen blieben offen. Die Nebenkosten waren zu hoch. Alle Rettungsversuche unter der Federführung von Stadtrat Manfred Scherer mit Unterstützung von Gemeinderat und Stadtverwaltung scheiterten bislang. Einen neu gewählten Vorstand lehnte das Registergericht Freiburg wegen Verfahrensfehlern ab. Die "Retter" traten daraufhin teilweise wieder zurück.

Jetzt soll am morgigen Sonntag um 10 Uhr im Centro eine Wahlversammlung stattfinden. Dies ist die letzte Möglichkeit für einen Neuanfang unter diesem Namen. Andernfalls wird die Auflösung beschlossen.

Möglicherweise kommt es zur Gründung eines Italienischen Vereins. Dieser wäre nicht Rechtsnachfolger des Vereins Centro Italiano, sondern würde neu anfangen. Die Räumlichkeiten blieben aber weiterhin geschlossen, bis sich auch hierfür eine Lösung findet. Darüber, welche Entscheidung morgen fällt, wollte Notvorsitzender Scherer gestern nicht spekulieren.