Der Virtual Fires Kongress lockt in diesem Jahr rund 120 Teilnehmer in die Stadthalle St. Georgen. Foto: ­Visenso Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehren, Rettungsdienste und Katastrophenschutz informieren sich über moderne vorbeugende Maßnahmen

St. Georgen. Um vorbeugenden Brand- und Gefahrenschutz ging es beim Virtual Fires Kongress 2014, der in der Schwarzwaldhalle stattfand. "Digitalisierung in Ausbildung und Training – E-Action" lautete der Themenschwerpunkt dieser Veranstaltung, die in diesem Jahr abermals in St. Georgen stattfand. Mehr als 120 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt. Dazu gehörten zahlreiche Vertreter von Jugend- und Erwachsenenfeuerwehren, Rettungsdiensten, Katastrophenschutzeinheiten sowie Unternehmensvertreter und Wissenschaftler. Ihnen wurden Vorträge und eine begleitenden Fachausstellung über die Förderung des vorbeugenden Brand- und Gefahrenschutzes sowie innovative Technologien aus den Bereichen 3D-Training, Simulation, Virtuelle Realität und Thermodynamik geboten.

Möglichst hohe Handlungssicherheit

"Damit Feuerwehr und Rettungskräfte im Ernstfall über eine möglichst hohe Handlungssicherheit verfügen, können computergestützte Trainingssimulationen die praktischen Übungen sinnvoll ergänzen", erklärt Martin Zimmermann, Vorstand des VDC –(TZ) St. Georgen.

Zahlreiche namhafte Unternehmen haben bereits die Vorteile virtueller Trainingsmethoden erkannt. So präsentierte am ersten Kongresstag das niederländische Unternehmen E-Semble aus Delft die Simulationssoftware XVR, die für die Ausbildung, das Training und die Examinierung von Einsatzkräften eingesetzt wird. In einer Live-Schaltung zwischen St. Georgen, Delft und einer australischen Feuerwehrwache aus Sydney wurde mittels der Software der Einsatzfall geprobt.

Die Feuerwehrstationen in Australien setzen bereits seit längerem auf die Vorteile virtueller Trainingssimulationen. Aufgrund der teilweise großen Entfernungen zwischen den einzelnen Feuerwachen ist man dort auf Online verfügbare Schulungssoftware angewiesen.

Erwin Schnell, Senior-Berechnungsingenieur bei der Gruner AG aus Basel, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit dem Thema Rauch- und Strömungssimulation. Er führte die Kongressteilnehmer in eine virtuelle S-Bahnstation, die auf eine sechs Meter breite Leinwand projiziert wurde und die sich innerhalb kürzester Zeit mit simuliertem Rauch füllte. Hierbei wurde deutlich, wie schnell der Rauch im Katastrophenfall die Sicht auf Flucht- und Rettungswege versperren kann.

Der zweite Kongresstag führte rund 40 Teilnehmer zunächst in die Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Böblingen. Die Ausbilder setzen seit über zwei Jahren die Simulationssoftware XVR zur Ausbildung von Feuerwehrleuten ein. Seitdem wurden über 200 Gruppen- und Zugführer mit der Trainingssimulation geschult.

Im Anschluss daran ging es in das Zentrum für Virtuelles Engineering am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft sowie in das Höchstleistungsrechenzentrums der Universität Stuttgart, wo die Teilnehmer sich in dem über drei Stockwerke erstreckenden 3D-Visualisierungszentrum ("CAVE"), ein begehbarer Würfel aus Acryl und Glas, mit dem Thema "Strömungssimulation" auseinander setzten.

Weitere Informationen: Veranstalter waren das Virtual Dimension Center (VDC) – Technologiezentrum (TZ) St.  Georgen und die Visenso GmbH Stuttgart.