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Blitzer erwischen in Peterzell und St. Georgen zahlreiche Autofahrer. Höchstes Bußgeld liegt bei rund 450 Euro.

St. Georgen - Die Blitzer in Peterzell und St. Georgen spülen täglich Geld in die Kasse des Landkreises. Rund 20.000 Autofahrer wurden bislang bei Geschwindigkeitsüberschreitungen erwischt. Damit nicht genug: Weitere Messgeräte könnten folgen.

Zuerst dauert es nur einen Bruchteil einer Sekunde, der Blitz ist schnell wieder erloschen. Doch dann folgt das quälende Warten: Tage vergehen, bis der Bußgeldbescheid ins Haus flattert und dem Temposünder Gewissheit bringen, wie viel ihn seine Geschwindigkeitsüberschreitung kostet. Auch in St. Georgen sorgen seit geraumer Zeit Blitzer dafür, dass Raser nicht ungeschoren davon kommen. Seit Dezember 2013 steht ein Radar in Peterzell, auf Höhe des Klosterweiher ist seit August vergangenen Jahres in St. Georgen ein Messgerät in Betrieb.

Laut Heike Frank vom Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis werden die Blitzer ab einer Überschreitung von neun Kilometer pro Stunde ausgelöst. Bei bis zu 100 Kilometer pro Stunde wird eine Toleranz von drei Kilometer pro Stunde abgezogen, bei höheren Geschwindigkeiten liegt der Toleranzabzug bei drei Prozent.

Strafzettel folgt nach ein bis drei Wochen

Sollte ein Autofahrer zu schnell unterwegs gewesen sein, folgt bald die Rechnung. "Eine Auswertung findet circa einmal pro Woche durch unseren Sachbearbeiter der Bußgeldstelle mit einem Auswertungsprogramm statt", erklärt Frank das weitere Prozedere. Nach ein bis drei Wochen bekommt der Temposünder in der Regel den Strafzettel zugestellt.

Wie die Mitarbeiterin des Landratamts berichtet, nimmt es mancher Autofahrer mit den Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht ganz so genau. "In St. Georgen-Peterzell war die höchste gemessene Geschwindigkeit 85 Kilometer pro Stunde. In St. Georgen waren es 93 Kilometer pro Stunde", erzählt sie. Beide Blitzer stehen in einer Tempo-50-Zone. Auch Fahrverbote mussten schon ausgesprochen werden.

Seit der Installation der Blitzer sind in St. Georgen mehr als 14  000 Autofahrer geblitzt worden, in Peterzell waren es über 6000. Auffallend bei den Auswertungen ist: Stadteinwärts sind die Überschreitungen höher als beim Verlassen des Ortes.

Ausgehend von einem Mindest-Bußgeld von zehn Euro dürften die beiden Blitzer bereits weit mehr als 200 000 Euro eingebracht haben – immerhin lag das bislang höchste Bußgeld bei genau 448,50 Euro. Vergleicht man die ungefähren Anschaffungskosten, die laut Landratsamt bei rund 40 000 Euro liegen, fahren die beiden Blitzer seit geraumer Zeit satte Gewinne für den Kreishaushalt ein.

"Die reinen Anschaffungskosten für die Säulen haben sich mittlerweile amortisiert", so Frank auf Nachfrage. "Zudem fallen aber auch laufende Unterhaltungskosten wie Messpersonal, Wartung, Eichung und die Kosten für das Auswertungspersonal an. Es sei nicht ausgeschlossen, das weitere Blitzer folgen: "Im Haushalt sind entsprechende Mittel bereitgestellt. Bezüglich neuer Standorte befinden wir uns aber noch im Abstimmungsprozess."

Neben den stationären Blitzern kommen in St. Georgen auch mobile Messgeräte zum Einsatz. Laut Thomas Kalmbach, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen, ist hierfür die Verkehrsüberwachung in Villingen-Schwenningen zuständig. "Es wird nach Notwendigkeit entschieden, wo kontrolliert wird", erklärt er. Sowohl an Unfallschwerpunkten als auch an für Geschwindigkeitsverstöße bekannten Stellen führe man Kontrollen durch. "Das erfolgt sowohl repressiv als auch präventiv", sagt Kalmbach.

Polizei geht Hinweisen aus Bevölkerung nach

Über Hinweise aus der Bevölkerung sei man stets dankbar. "Die Leute vor Ort können besser einschätzen, ob irgendwo gerast wird", meint der Pressesprecher. Nach den Hinweisen werde die betroffene Stelle von Beamten des zuständigen Reviers begutachtet und gegebenenfalls eine Kontrolle anberaumt.

Während den Autofahrern die Standorte der stationären Blitzer spätestens nach dem ersten Bußgeld bekannt sind, ist man vor den mobilen Blitzern nirgendwo gefeit. Wenn also wieder ein Bußgeldbescheid in der Post liegt, hilft in Zukunft nur eines: Fuß runter vom Gas.