Joachim Kleinmer (von links), Olfert Dorka, Veronika Grimm und Joachim Gwinner. Foto: Mittel­staedt Foto: Schwarzwälder-Bote

Naturkolleg Hirzwald feiert 20-jähriges Bestehen mit Forum / Am äußersten Zipfel der Bergstadt gelegen

Von Harald Mittelstaedt

St.Georgen-Brigach. "Zur Beziehung mit der Natur braucht man Zeit", meinte Olfert Dorka bei der Begrüßung der Gäste zum 20-jährigen Bestehen des Naturkollegs Hirzwald. Der Landschaftsarchitekt aus Freudenstadt bezeichnet es als Glücksfall, dass er vor 20 Jahren gegen den starken Mitbewerber Landratsamt den Zuschlag für das ehemalige Naturfreundehaus erhalten hat.

Das Naturkolleg Hirzwald sei mit seiner Nähe zum Wald perfekt geeignet für Menschen, die sich mit der Natur verbinden wollen. Um die Attraktivität der Gebäude zu erhalten, habe man sogar erhebliche finanzielle Mittel aufgewendet. In Zusammenarbeit mit der örtlichen Baubehörde wurde es möglich, dass der schmucke Seminarraum in der Nähe des Waldes gebaut werden konnte. Dadurch besteht ein ungehinderter Blickkontakt.

Olfert Dorka gewährte den Gästen einen kleinen Rückblick auf die Entstehung des Naturkollegs und seiner Philosophie. Er sehe das Naturkolleg als ideal Begegnungsstätte für Menschen, die mehr über die Natur erfahren wollen. Diese Erfahrung bekomme man erst durch die Beziehung zur Natur. Das Naturkolleg biete mit seinen Seminaren und Naturbegegnungen auch für Schulklassen ideale pädagogische Voraussetzungen. Mit Stolz verwies er auf insgesamt 80 000 Übernachtungen in den vergangenen 20 Jahren.

Beste Voraussetzungen erkennt auch Joachim Gwinner. Der Erste Landesbeamte des Schwarzwald-Baar-Kreises. Er gratulierte als Vertreter von Landrat Sven Hinterseh zum runden Geburtstag.

Gehetzten Menschen Wald näher bringen

Er freue sich sehr darüber, dass der Landkreis mit dem Naturkolleg eine Einrichtung vorweisen könne, in der den oft gehetzten Menschen die Natur und der Wald mit all seinen Facetten nahe gebracht werde.

Auch Bürgermeistervertreter Joachim Kleiner sieht den Standort am äußersten Zipfel der Bergstadt als ideal an. Hier seien die Menschen im Einklang mit der Natur, unterstrich er. Dass sich sogar "Nordlichter" hier wohlfühlen, zeige sich an der "neuen" Hausleiterin Veronika Grimm.

Die seit Februar 2013 verantwortliche Naturkolleg-Leiterin gibt im Gespräch lächelnd preis, dass sie "passenderweise" Meeresbiologie studiert habe, zusätzlich aber über eine Ausbildung in Naturpädagogik verfüge. Sie fühle sich inzwischen im Hirzwald sehr wohl und freue sich auf ihre weitere Arbeit und gerade auf die Veranstaltungen zum 20-Jährigen.

Blaue Stunde Übergang vom Tag zur Nacht

Die vier "Jubiläumstage" boten in etwa das Spektrum, das während dieser 20 Jahre im Naturkolleg angeboten wurde. Schon am Begrüßungstag konnten Gäste und Besucher nach einer Hausbesichtigung am abendlichen Walderlebnis mit dem Übergang vom Tag zur Nacht, der sogenannten Blauen Stunde, teilnehmen. Im Programm standen zudem Vorträge über verschiedene Sichtweisen zum Wald mit Interessanten Referenten sowie eigene Walderkundungen.

Am heutigen Montag steht eine Exkursion zum in letzter Zeit heiß diskutierten Nationalpark Schwarzwald mit anschließender öffentlicher Diskussion zum Thema "Wald als seelischer Erholungsraum" auf dem Programm.