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Günther Sperlich tourt mit seinem Wanderkino durch gesamte Republik / Regen hält Königsfelder Besucher fern

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Vom Wetter gebeutelt war das zweite Open Air-Kino dieses Jahres. Eigentlich im Freibad "solara" geplant, musste es ins Haus des Gastes verlegt werden. Nur vier Besucher kamen zum Film "Ein gutes Jahr" mit George Clooney.

Kinobetreiber Günther Sperlich aus Hoppstädten-Weiersbach nahm es mit Humor und versicherte, dass er auch weiterhin mit dem Kino unterwegs sein werde.

Sperlich liegt das Umherziehen im Blut. Bereits seine Eltern Franz und Rita Sperlich waren mit "Hofners Bauerntheater" auf Achse. Noch bis vor fünf oder zehn Jahren war das Familienunternehmen unterwegs, das ein oder andere Mal auch in Königsfeld. An die Zeit erinnert sich Sperlich gerne zurück.

Mit dem Kinofieber angesteckt wurde er durch einen Onkel, der bereits vor 30 Jahren damit unterwegs war. Damals sei das Geschäft noch besser gelaufen als heute. Man sei das ganze Jahr unterwegs gewesen, mit mindestens vier Vorstellungen pro Woche. Auch, um die von Verleihern geforderten Garantiesummen einzuspielen, die es noch heute gebe. Manch einer verlange bis zu 500 Euro für eine Open Air-Veranstaltung. Fast 40 Prozent der Einnahmen seien so weg.

Heute habe Kino stark nachgelassen, er sei hauptsächlich in den Ferien unterwegs. Das sei sehr schade. Eine Veranstaltung in Gesellschaft sei doch viel schöner. Leben könne man davon nicht mehr. Für ihn sei es die Freude am Beruf, die ihn immer noch umherreisen lasse, von der Nordsee über Dresden bis in den Schwarzwald.

Aktiv ist Sperlich aber auch musikalisch. Zusammen mit seinen Brüdern formt er die "Nistertaler Buam", die früher oft beim Theater, manchmal im Schwarzwald-Parkhotel oder bei der Brauerei Rogg spielten und heute immer noch unterwegs sind. Angesteckt mit seiner Leidenschaft fürs Umherziehen hat Sperlich auch seine Kinder Andreas und Sandra, die mit den Puppenbühnen Tingel-Tangel und Paletti unterwegs sind. Das laufe immer noch recht gut. Er mache da selbst noch oft mit, so Sperlich.

Auch wenn es eigentlich nur noch Idealismus sei, werde er mit dem Kino weitermachen, so lange er noch Auto fahren könne, versichert der heute 65-Jährige – ganz nach dem Motto: "Wer rastet, der rostet".

Weitere Informationen: Wer Günther Sperlich und sein Wanderkino buchen möchte, kann ihn unter Telefon 0171/778 75 09 anrufen.