Rund um das ehemalige Krankenhaus gibt es viel Grün und große Bäume. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Für den Wohnpark "Schönblick" sind Ausgleichsflächen notwendig

St. Georgen (dvs). Was hat der Auerhahn mit dem Areal rund ums ehemalige Krankenhaus zu tun? Sein besonderer Schutz in der Bergstadt ermöglicht erst die Ausweisung von Bauflächen.

Die Änderung des Flächennutzungsplans sowie der Bebauungsplan "August-Springer-Weg" beschäftigte einmal mehr den Gemeinderat. Beides ist erforderlich, damit der Wohnpark Schönblick realisiert werden kann. Beides ist bewusst auf dieses Konzept zugeschnitten. Ursprünglich handelte es sich um ein Gewerbegebiet. Ein allgemeines Wohngebiet wäre möglich gewesen. Die Planer entschieden sich bewusst für ein reines Wohngebiet. Hier sind neben Wohnraum dann maximal noch kleine Praxen möglich.

Eigentlich gab’s nichts Neues, so Stadtbaumeister Reinhard Wacker. Allerdings stehen die Planer vor dem Dilemma, dass längst ein Park gewachsen ist. Darüber hätten die Umweltplaner die Stirn gerunzelt. Um einen Ausgleich zu finden, gab es ein Gespräch mit der Forstverwaltung. Diese schlug als Kompensation die Ausweisung von Flächen für den Auerhahn vor. Dieser benötigt ein großes Revier. Mit 50 Hektar ist dies so groß wie die Insel Mainau. Im gesamten Schwarzwald wird sein Bestand auf gerade noch 300 balzende Hähne geschätzt.

Er braucht nicht nur Platz, sondern auch Licht. In den vergangenen Jahren hat der Forst dafür gesorgt, dass der Wald nicht mehr so dicht ist. "Heute kommt zehn Prozent mehr Licht herein", bilanzierte Wacker. Die Nahrung besteht im Sommer überwiegend aus Heidelbeeren. Auch daran herrscht rund um die Bergstadt kein Mangel. Im Winter stehen hauptsächlich Koniferennadeln und im Frühjahr Knospen von Buchen und anderen Laubhölzern auf dem Speiseplan. Als Küken sind die Auerhühner in den ersten Lebenswochen auf tierische Eiweiß in Form von Insekten angewiesen.

An geeigneten Flächen haben sich Bereiche beim Kobisenhof, im Röhlinwald sowie auf der Hutneck erweisen. Der Gemeinderat war mit den Vorschlägen der Verwaltung einstimmig einverstanden. Die Pläne liegen t von 15. Juni bis 17. Juli im Rathaus zur Einsicht aus.