Sara Raimondo (hinten am Mikro) und der restliche Jugendgemeinderat stellen sich vor. Fotos: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Rückblick: Joachim Kleiner lässt vergangenes Jahr Revue passieren und berichtet von geplanten Sanierungen

Beim Neujahrsempfang blickte Bürgermeister-Stellvertreter Joachim Kleiner auf das vergangene Jahr zurück und gab einen Ausblick, was für 2017 in St. Georgen geplant ist. Dabei gab es auch eine traurige Nachricht zu vermelden.

St. Georgen . Auf Ereignisse des vergangenen Jahres und anstehende Investitionen des laufenden Jahres ging der Bürgermeister-Stellvertreter Joachim Kleiner beim Neujahrsempfang ein. Die Stadtmusik stimmte zuvor musikalisch auf den Abend ein.

Kleiner begrüßte die Gäste in der fast voll besetzten Stadthalle in Vertretung des erkrankten Bürgermeisters Michael Rieger. 2016 sei wieder ein ereignisreiches Jahr gewesen, mit teils befremdlichen oder unerfreulichen Ereignissen.

Kleiner erinnerte an Kriege, Terror, Brexit oder die sexuellen Übergriffe vor einem Jahr in Köln. Man dürfe Sicherheitskräften nicht in den Rücken fallen, bemängelte er die zu Silvester 2016 geäußerte Kritik bezüglich des Vorgehens der Polizei. Stattdessen sollten Politiker dem Volk öfter mal "aufs Maul schauen".

Jugendgemeinderat ist eine Bereicherung

Sehr gut gelungen sei nach 20-monatiger Bauzeit die Generalsanierung des Hallenbads. 7,4 Millionen Euro wurden investiert, bei Zuschüssen von über 600 000 Euro. Bei so einem Vorhaben sei es normal, dass nicht alles reibungslos laufe. Die Punkte würden abgearbeitet, versprach Kleiner.

Eine beachtliche Aufwertung habe der für 2,1 Millionen Euro sanierte Sommerrain erfahren. "Überragend erfolgreich" nannte Kleiner die Wiederwahl von Bürgermeister Rieger.

Im Herbst wurden 16 neue Mitglieder für den Jugendgemeinderat gewählt. Stimmenkönigin war Sara Raimondo. Der Rat sei nicht nur für Jugendliche eine Bereicherung, sondern für die gesamte Bevölkerung. Er bringe sich auf vielerlei Weise ein.

Bemerkenswert war im vergangenen Jahr der Erwerb des ehemaligen TB-Areals durch die Familie Papst, die dort ein Hotel mit 44 Zimmern sowie Tagungsräumen, einem Restaurant und einem Café eröffnen will.

Nach mehrjährigem Umbau wurde zudem das Hotel Rosengarten im Stockwald eröffnet. Der Klosterweiher erhielt drei Seeterrassen, auch sind bereits zwei von drei Rundwegen vorhanden, müssen aber noch ausgeschildert werden. Ein modernes Angebot für betreutes und Service-Wohnen entstehe mit dem Projekt "Lorenzhöhe".

Vor allem dem Bundestagsabgeordneten Torsten Frei zu verdanken ist laut Kleiner, dass der Lückenschluss B 523 in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wurde. Sehr erfreulich sei die Potenzialanalyse zur Erweiterung des Ringzugs, die mehr Fahrgäste prognostiziert. Das letzte Wort darüber habe das Land. Eine deutliche Verbesserung erfahren habe die L 175 nach Langenschiltach durch eine Teilsanierung.

Vertraute Gesichter verlassen Verwaltung

2017 werde Veränderungen in der Verwaltung bringen, so Kleiner. Kämmerer Karl Braun und Stadtbaumeister Reinhard Wacker werden in den Ruhestand gehen.

Der Gemeinderat beschloss, zwei Millionen Euro in den ersten Bauabschnitt für Breitbandanbindung zu investieren. Angeschlossen werden sollen unter anderem das Gewerbegebiet Hagenmoos, Industriestraße, Winterberg oder Sandbühlstraße.

Geplant sind Sanierungen der Mehrzweckhalle Peterzell für 880 000 Euro und der Stadthallenküche für 160 000 Euro. Eine Ersatzbeschaffung eines Fahrzeugs für die Feuerwehr St. Georgen ist mit 390 000 Euro veranschlagt. Für die Erweiterung des Schulzentrums am Rossberg ist eine Planungsrate von 80 000 Euro vorgesehen, für die Weiterentwicklung des Schulnetzwerks 172 000 Euro. Als Planungsrate für die Stadtentwicklung, also die Sanierung des Marktplatzes samt Umgebung, sind 125 000 Euro eingeplant. Dazu 75 000 als Planungsrate für die Sanierung des Rathauses.

Bald mit dem Bau losgehen könne es im Gebiet "Schönblick" auf dem Areal des ehemaligen Rathauses. Mit der FWD Hausbau habe man ein kompetentes Unternehmen gefunden.

"Wenn’s am schönsten ist, muss man gehen"

"St. Georgen ist und bleibt eine attraktive Stadt", sagte Kleiner. Die Industrie schätze kurze Wege und gut ausgebildete Mitarbeiter. "Ich bin froh und stolz, in so einer Stadt zu leben", fuhr er fort. Für den Gemeinderat stehe das Gemeinwohl an erster Stelle, Unstimmigkeiten würden kompromissbereit behandelt. Es gebe zahlreiche Vereine, Institutionen und Ehrenamtliche, die sich zum Wohle der Einwohner einbrächten.

Pünktlich zum Neujahrsempfang startete außerdem der Verkauf für die Bergstadtgeschichten, die am 18. und 19. März gezeigt werden. Rainer Jörger überbrachte aber eine traurige Nachricht. Denn die sechsten Bergstadtgeschichten werden die letzten sein. "Wenn’s am schönsten ist, muss man auch gehen", meinte Jörger. Er versprach aber, im Jahr 2018 mit "Abenteuer Ferienland Nummer 2" nochmals nach St. Georgen zu kommen.