Gut besucht ist auch der zweite Vortragsabend der Gesundheitswoche im Rathaussaal Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Emanuel Metzger spricht bei der Gesundheitswoche über das 4-E-Konzept / Ernährung und Bewegung wichtig

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Emanuel Metzger, Arzt für innere Medizin aus Schramberg, sprach bei der Gesundheitswoche über "Lieber chronisch gesund: das 4-E-Konzept", was für Ernährung, Entstressung, Entgiftung und Ergänzung steht.

Johannes Probst wies im Vorfeld darauf hin, dass mehr als 40 Prozent aller Tumore durch Ernährung und Bewegung vermeidbar sind. Metzger sprach über Bioimmuntherapie und den dafür nötigen Antikörpertest auf Lebensmittel. Die Reaktion darauf belaste das Immunsystem und setze chronische Entzündungen frei.

Metzger präsentierte Fälle von Patienten mit Asthma, Depression oder Autoimmunerkrankungen und beschrieb deren Mangel an Stoffen wie Zink oder Selen. Vitamin D-Mangel führe zu Knochenschwund und einer Schwächung des Immunsystems. Wichtig sei auch die optimale Pflege der Darmflora. Deren defekte Zusammensetzung für zu einer defekten Immunabwehr. Auch Müdigkeit oder Depression könnten damit zu tun haben.

Metzger beschrieb auch eine Verweiblichung des männlichen Körpers durch Triclosan aus Flüssigseifen oder Bisphenol aus Plastik, was wiederum zu Krebs führen könne. Er riet deshalb von Plastikflaschen ab und zum Meiden von Aluminiumfolie, da Aluminium im Verdacht steht, Demenzerkrankungen zu fördern.

Hormone und Insulin wirken schlechter

Bewegung führe Schadstoffe aus dem Körper ab, benötige aber genug Schmierstoff für Knorpel. Fast jeder sei übersäuert, weshalb Hormone und Insulin schlechter wirkten. Erfolg brachte laut Metzger Ernährungsumstellung beispielsweise mit Kurkuma oder Obst-Gemüse-Beeren-Kapseln, die er selbst vorbeugend nehme. Eine zentrale Rolle spielten sekundäre Pflanzenstoffe, Carotinoide oder Knoblauch. Wichtig seien Senföle aus Kohl oder Radieschen die bei Entzündung helfen und entgiftend wirken oder Phospholipide als Baustoff für Zellwände, vor allem enthalten in Sojabohnen oder getrockneten Erbsen und Kürbiskernen. Mit diesen Maßnahmen können laut Metzger bestimmte Organschwächen von selbst verschwinden.

Orthopädin Stefanie Reincke aus Villingen-Schwenningen sprach über Rückenschmerzen. Diese entstünden oft durch Faktoren wie Fehlhaltung, Bewegungsarmut, Stress oder Rheuma. Wichtig seien gesunde Zähne, weil deren chronische Entzündung an Bandscheiben eitrige Entzündungen hervorrufen könne.

Ein Warnhinweis auf kompliziertere Fälle seien Taubheitsgefühle und ausstrahlende Schmerzen in Armen und Beinen oder Lähmungen. Diagnosen seien möglich mit Blut- oder neurologischen Untersuchungen, MRT oder CT. Therapien seien Haltungs- und Krafttraining, Bestrahlung, Stützmieder, Cortison, Entspannungstraining oder Operationen, Akupunktur, Hypnose, Massage oder eine Beeinflussung des vegetativen Nervensystems. Reincke riet zu Angeboten der Rheumaliga oder von Krankenkassen, in Sachen Ernährung zu Calcium, verschiedenen Vitaminen und Magnesium und pflanzlichen Medikamenten wie Teufelskralle, Weidenrinden oder Weihrauch.

Augenerkrankungen mit Experten begleiten

Claudia Scheible-Dimou aus St. Georgen, Augenoptikerin und ganzheitliche Seh-, Visual- und Dynamic Eye-Trainerin, sprach über ihre "Cseye-fit–Sehschule". Sie versuche, immer stärker auftretende Augenerkrankungen zu begleiten, unter Kooperation mit zahlreichen Experten. Auch gehe es darum, im Kindesalter nicht ausgebildete Sehfähigkeiten in den Griff zu bekommen, die eigenen Fähigkeiten zu erhalten oder zu verbessern. Dazu gehöre auch Eigenverantwortung.

Fritz Wassmer vom DRK-Ortsverein sprach über die bestehende Lebensgefahr auch bei nur kurzzeitiger Bewusstlosigkeit. Spätestens drei Minuten ohne Sauerstoffzufuhr seien für das Gehirn ein großes Problem. Wenn jemand nicht ansprechbar sei müsse man sofort die Atmung kontrollieren und dafür sorgen, dass derjenige nicht ersticke. Wassmer lud zu einem Erste Hilfe-Kurs am 18. und 19. April ein.