Der Eingang wird nach rechts versetzt, wo sich noch das erste Fenster des Altbaus (hinter dem Schaukasten) befindet.. Fotos: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Die evangelisch-methodistische Gemeinde ivestiert rund 800 000 Euro in die Sanierung ihres

Die evangelisch-methodistische Gemeinde ivestiert rund 800 000 Euro in die Sanierung ihres Gebäudekomplexes. Die Finanzierung will sie aus eigenen Kräften schultern.

St. Georgen.

Vor 120 Jahren bauten Mutige die Kirche an der Ecke Friedrich-/Mühlstraße. Anfang der 1980er-Jahre entstand der Anbau. Bis zu diesem Zeitpunkt lebten die Pastoren-Familien immer unter dem Kirchensaal. Vor vier Jahren begannen die ersten Überlegungen für Veränderungen. Dabei war eines der Ziele, nach Außen eine offene Kirchengemeinde darzustellen. Um eine möglichst breite Unterstützung zu bekommen, ist dies ein länger ausgelegter Prozess. "Wir wollen neue Wege gehen und das stärken, woher wir kommen", nennt Tobias Beißwenger das große Ziel.

Ein erster Schritt war die Eröffnung des Café Bohnenheld in der Friedrichstraße. "Das Konzept geht voll auf", versichert der Pastor. Die Betreiber werden täglich aufs Neue überrascht, was dort so läuft. Manchmal ist es ganz voll, an anderen Tagen geht es eher beschaulich zu. Die Einrichtung wird aber über die Gemeindegrenzen hinaus sehr gut angenommen und wir "kommen gut raus", so Beißwenger.

Das Angebot wurde deshalb erweitert um das "Café am Abend". Am heutigen Mittwoch öffnet beispielsweise um 19 Uhr Katjas Nähcafé. Am 19 November um 19.30 Uhr gibt es ein Konzert mit "Free Men Life". Weihnachtliche Pralinen werden am 7. Dezember um 19 Uhr hergestellt. Zwei weitere Konzerte stehen bereits für das neue Jahr fest. Auch Glaubenskreise treffen sich im Café. "Wir sind richtig glücklich mit dieser Einrichtung", sagt Beißwenger.

Zum Bezirk gehören heute St. Georgen und Schramberg mit 108 Mitgliedern und rund 170 Personen. Die Bergstadt ist dabei mit über 100 Personen die Größere. Die Gemeinde in Erdmannsweiler war zu klein geworden. Das Gebäude diente jahrelang der Bibelschule, die sich eingemietet hatte. Schließlich entschlossen sich die Verantwortlichen zum Verkauf des Areals an die benachbarte Firma Fiehn.

So eröffneten sich am Gebäude in St. Georgen ganz neue Möglichkeiten. Das Architekturbüro Schneider von der Hutneck hat zahlreiche Varianten herausgearbeitet und "praktisch jede Mauer mindestens einmal versetzt", so Beißwenger schmunzelnd. Das erarbeitete Konzept steht und ist schlüssig. Der Komplex soll sich nach Außen öffnen und barrierefrei werden. Der bestehende Haupteingang zur Friedrichstraße wird in eine Garderobe und einen Kopierraum umgewandelt. Der neue Eingang kommt gleich daneben, wo sich jetzt im Altbau das erste Fenster im Erdgeschoss befindet. Von dort aus geht es direkt ins Treppenhaus hoch zum Kirchensaal. Neben der Treppe wird ein Aufzug eingebaut und das Gebäude somit barrierefrei. Einige Brandschutzmaßnahmen sind erforderlich. Dazu gehören auch ein zweiter Notausgang, Brandschutztüren sowie Verkleidungen an der oberen Holztreppe. Eine bessere Wärmedämmung, eine neue Heizung und Böden sind vorgesehen. Die Küche und die Toiletten sind längst in die Jahre gekommen. Vieles soll mit der Gesamtmaßnahme moderner und freundlicher werden.

Schließlich gibt es noch eine große Veränderung. Im Erdgeschoss entsteht ein großer Gemeindesaal. "Wir sind viel und gerne beisammen", erzählt der Pastor. Der Saal wird auch von Außen sichtbar. Er erhält ein großes Panorama-Fenster, das an der Ecke zur Friedrich- und Mühlstraße eingebaut wird. Es soll Offenheit dokumentieren.

Viele Wege werden eingeschlagen, um die Finanzierung zu ermöglichen. Eine Idee ist dabei ein Charity-Dinner mit Märchen und Musik am Freitag, 28. Oktober, um 19 Uhr für bis zu 50 Personen. Anmeldungen sind noch bis Donnerstag unter tobias-beisswenger@gmx.de möglich.