Der Unternehmerabend im Technologiezentrum beschäftigt sich mit der Stadtentwicklung. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Unternehmerabend: Arbeitsgruppen sammeln Ideen für Weiterentwicklung

Von Stephan Hübner

Zum Thema Stadtentwicklung fanden sich mehrere Teilnehmer bei einem Unternehmerabend im Technologiezentrum ein. Man müsse St. Georgen familiengerecht gestalten, betonte Manfred Scherer zu Beginn.

St. Georgen. Dörte Meinerling vom Büro Planbar³ ging auf die Vorzüge und Probleme der Stadt ein. Sie sprach von hohem Freizeitwert, wirtschaftlicher Stärke und einem guten Bildungsstandort. Die Versorgung im Einzelhandel könne teilweise verbessert werden. Auffällig seien Leerstände vor allem gewerblicher Flächen und der Fachkräftemangel. Die Kinderbetreuung sei überdurchschnittlich, aber immer noch ausbaufähig. E-Mobilität spiele kaum eine Rolle. Ein Problem seien wenig verfügbare Wohnbauflächen in städtischer Hand. Und es gebe kaum alternative Wohnformen. Historischen Straßenzügen müsse mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.

In Arbeitsgruppen machten sich die Teilnehmer über die Innen- und Außensicht auf St. Georgen Gedanken. Bemängelt wurde eine Lücke im Angebot für junge Arbeitende oder Studenten. "St. Georgen ist nicht so richtig hipp", lautete ein Fazit. Angedacht wurden die Wiederbelebung des Seenachtsfests oder ein Konzert mit jungen Leuten vor Ort. Bemängelt wurde das Fehlen eins Treffpunkts in der Stadtmitte. Es brauche einen Anziehungspunkt wie ein architektonisches Leuchtturmprojekt.

Der Slogan "sonnige Bergstadt" solle mehr gelebt werden, beispielsweise durch Sonnenstühle in der Stadt. Der Einzelhandel solle stärker um den Marktplatz herum konzentriert, der Platz mit Aktionen belebt werden. Gewünscht wurde die städtebauliche Verbindung zum Klosterweiher. Die stärkere Kooperation von Kultur und Unternehmen wurde angesprochen. So könnte das ehemalige Kloster oder die Stadt zu Zeiten des Films "Funkenflug" per 3D-Animation zum Leben erweckt werden.

In der Außenwirkung müsse die Lebensqualität gesteigert und vermarktet werden. Es brauche Ausgehmöglichkeiten für alle Generationen und Wasserspiele auf dem Marktplatz. Die Öffnungszeiten der Geschäfte seien zu überarbeiten, so die Gruppe im Hinblick auf Arbeitnehmer, die in der Mittagspause einkaufen wollen.

St. Georgen werde als Stadt an den Ortseingängen nicht wahrgenommen, so die Kritik. Es brauche Werbetafeln, um Aufmerksamkeit zu erregen. Auch die Brigach und die Klostergeschichte sollten stärker thematisiert, die Industrie- und Schwarzwaldidentität gestärkt werden. Aussichtspunkte könnten nicht nur Ausflugsziele sein, sondern unter dem Motto "Wir sind offen für alles" auf die Integration Zugezogener hinweisen.

Weitere Ideen waren, Künstler anzusiedeln, Betriebskindergärten zu gründen oder Generationentreffpunkte zu schaffen. Es gehe um die Vernetzung von Wirtschaft, Kultur und Sozialem. Der innovative Geist der Stadt und die Geborgenheit darin sollten hervorgehoben werden.