Die ehrgeizigen Jurastudenten (links) stellen sich unter guten nachbarschaftlichen WG-Beziehungen offensichtlich etwas anderes vor, als die quirligen "Neuen". Die Gegensätze prallen in der Komödie aufeinander. Foto: Mittelstaedt Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Premiere im Theater im Deutschen Haus / Positiver Gesamteindruck der gefälligen Komödie

"Wir sind die Neuen" setzt die erfolgreichen Produktionen des Theater’s im Deutschen Haus fort. Regisseurin Verena Müller-Möck gestaltet die verfilmte Erfolgskomödie erfolgreich für die Bühne um.

St. Georgen. "Einen Erfolgsfilm für die Bühne umzusetzen, war schon eine Herausforderung", bekannte Regisseurin Verena Müller-Möck im Gespräch.

Die Reaktion der Besucher bei der Premiere am vergangenen Freitag und der zweiten Vorstellung am Samstag haben sie indes überzeugt, dass ihr das Vorhaben gut gelungen ist.

Schon lange hatte sie nach eigener Aussage mit dem Gedanken gespielt, die Filmkomödie "Wir sind die Neuen" aus dem Jahr 2014 von Regisseur und Produzent Ralf Westhoff auf die Bühne zu bringen.

Vorbereitungen laufen bereits seit Oktober

Da für den Film, unter anderem mit den bekannten Schauspielern Gisela Schneeberger und Heiner Lauterbach, keine Bühnenversion existiert, musste sie diese selbst erstellen.

Seit Oktober hat sie mit den sechs Akteuren, die zum Teil schon in anderen Eigenproduktionen des Theaters zu erleben waren, an der Umsetzung gearbeitet. Mit großer Spielfreude ließen die Akteure aufleben, was alles passieren kann, wenn eine Alt-1968er WG und eine ehrgeizige Studenten-WG aufeinander treffen.

Den Besuchern der Vorstellung im Theater im Deutschen Haus hat besonders gut gefallen, dass das Bühnenbild so gestaltet war, dass sie immer im Bilde waren, wie sich die gegensätzlichen WG-Bewohner verhalten. So bekamen sie sowohl mit, wie die Oldie-WG mit der Biologin und Vogelschützerin Anne (Karin Binkert-Hörmann), dem smarten Eddi (Christian Lewedei) und dem idealistischen Rechtsanwalt Johannes (Peter Horn) extrem lautstark in ihr neues Domizil einzog als auch gleichzeitig die Reaktion der Nachbar-WG.

Junge Leute sind entsetzt über Nachbarn

Die ehrgeizigen Jurastudenten Thorsten (Marvin Polomski) und Katharina (Bianca Kieninger) sowie Kunstgeschichtsstudentin Lara (Susi Dilger) brauchen für ihr Studium ihre Ruhe und waren deshalb völlig entsetzt über die Neuen in der Nachbarschaft. Es war ein reines Vergnügen zu sehen, wie sich das Verhältnis zwischen den Bewohnern der Nachbar-WG hochschaukelt. So bezeichnen die Jüngeren ihre Nachbarn als Tatterkreis-WG und Verein für Sterbehilfe.

Gegensätze prallen aufeinander

Die Alten dagegen wundern sich darüber, dass die ehrgeizigen Studenten seltsam erwachsen und pingelig sind. Ohne allzu viel von der Handlung preiszugeben, darf man darauf hinweisen, dass alle sechs Protagonisten ihre Rollen mit den jeweiligen Befindlichkeiten glänzend ausfüllten. Sowohl die hippiemäßig gestylte Anne als auch der sportfanatische Johannes und der selbstgefällige Eddi gefielen mit dem Versuch, ihre alte WG wieder aufleben zu lassen. Auch das Bemühen der Jünge ren, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, wurde glaubhaft dargestellt. Erstaunlich sicher agierten Bianca Kieninger als an sich zweifelnde Jurastudentin Katharina, Susi Dilger als temperamentvolle, verlobte Kunststudentin Lara sowie Marvin Polomski als penibler und mit seinem Vater im Dauerclinch stehende Jurastudent Thorsten.

Die Jungen standen den etablierten Schauspielern Karin Binkert-Hörmann, Peter Horn und Christian Lewedei leistungsmäßig keineswegs nach. Die zur 1968er-WG passende Musik sowie das Bühnenbild mit den nebeneinanderliegenden WG-Räumen rundeten den positiven Gesamteindruck der gefälligen Komödie ab.

Turbulente Komödie nochmals aufgeführt

Die turbulente Komödie ist noch am Freitag, 31.März, sowie am 1., 7. und 8. April jeweils um 20 Uhr zu sehen.

Weitere Informationen: www.Puthe.de