Carola und die Kinder freuen sich gemeinsam. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Durch Spenden finanzierte Tagesstätte / Aids Tabu / Fünf Monate in Botsuana zweiter Teil

Von Carola Fritsch

St. Georgen. Knapp fünf Monate war Carola Fritsch in Botsuana, einem außerhalb der Touristenziele weitgehend unbekannten Land. Sie durfte herausfinden, was es noch so zu bieten hat. Ihr Einsatz erfolgte im Rahmen von "Jugend für Christus". Sie arbeitete anfangs in Bibelkreisen.

"Schon bald konnte ich nicht mehr mit in die Schulen, weil die Prüfungsphase vor den Sommerferien in dieser Zeit begann. Um nicht nutzlos meine Zeit zu vergeuden, begann ich in dem "Daycare-Center Tapologo" (Kindergarten: Ort des Ausruhens) zu arbeiten. Dieser Kindergarten wird durch Spenden finanziert, so dass die Erziehungsberechtigten nichts für die Betreuung bezahlen müssen.

Viele der Kinder haben entweder keine Eltern oder nur ein Elternteil. Bei manchen war die Mutter von ihrem Freund mit bis zu sieben Kindern verlassen worden, ohne eine Ausbildung, mit der sie Arbeit hätte finden können. Andre waren Waisen. Weil AIDS so ein großes Tabu-Thema im Land ist, wurde nie gesagt, an was die Eltern genau gestorben waren.

Die Kinder bekommen Frühstück und Mittagessen in dem Daycare-Center. Die hauptamtlichen Betreuerinnen üben mit ihnen Dinge wie auf Englisch zählen und Farben, Formen und Körperteile aufsagen. Sie studieren mit ihnen Lieder, den 23. Psalm und für jeden Monat einen Bibelvers ein. Am Ende des Jahres gibt es dann eine Verabschiedungsfeier für die Kinder, die im nächsten Jahr in die Schule gehen werden. Dort wird dann alles vorgeführt. Die Kinder tragen dabei richtige Abschlussroben.

Es war eine tolle Erfahrung mitzuerleben wie die Kinder sich entwickelten. Viele, die am Anfang ganz still und schüchtern waren, blühten mit der Zeit richtig auf und vergaßen schnell, dass sie an ihrem ersten Tag noch bitterlich geweint hatten.

Mir machte es Freude zu wissen, dass diese Kinder durch die Spenden anderer Leute genug zu Essen, Weihnachtsgeschenke und ab und zu auch neue Kleidung bekamen. Der Abschied von den Kindern fiel mir wirklich schwerer als alles andere."

Binnenstaat im südlichen Afrika

Die Republik Botsuana (deutsche Schreibweise) ist ein Binnenstaat im südlichen Afrika. Sie grenzt im Südosten und Süden an Südafrika, im Westen und Norden an Namibia und im Nordosten an Sambia und Simbabwe. Der Name leitet sich von der Bezeichnung des Volkes der Tswana ab. Die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich erfolgte 1966. Das Land gilt seit längerem als Musterstaat für Demokratie in Afrika und weist die niedrigste Korruptionsanfälligkeit aller afrikanischen Länder auf. Etwa 23 Prozent der Erwachsenen sind mit HIV infiziert.