Schier überrollt wurden die Organisatoren des "Abends der Religionen", mehrfach musste nachgestuhlt werden. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Mehr als 120 Besucher informieren sich bei der Lorenzgemeinde über Hinduismus, Christentum und Islam

Von Hans-Jürgen Kommert

St. Georgen. "Ich habe selten gehofft, dass der Zustrom aufhört – aber heute war es soweit, als ich gesehen habe, wie viele Menschen zu uns kommen", freute sich Friedemann Fritsch als Pfarrer der gastgebenden Lorenzgemeinde beim "Brückenschlag" mit dem Thema "Abend der Religionen".

Deutlich mehr als 120 Besucher waren es, die sich informieren wollten, was Inhalt der größten Religionen dieser Welt ist – wo sich Gemeinsamkeiten finden, worin sie sich unterscheiden. Begonnen wurde dabei mit der kleinsten der drei, dem Hinduismus. Manjula Rameshkumara, selbst Christin, ist mit einem Hindu verheiratet. Sie erklärte die Grundsätze der Religion, die, wie sie selbst sagt, etwas kompliziert sei.

Denn der Hinduismus ist sowohl monotheistisch als auch polytheistisch geprägt. Sie ist die älteste der drei Religionen, ihr Ursprung geht bis 1500 vor Christi Geburt zurück. Eigentlich sind es mehrere Religionen, denen eines gemeinsam ist – der Glaube an die stetige Wiedergeburt nach dem Tod. Ursprünglich aus Indien stammend, ist die Religion heute in vielen Ländern im südlichen Asien verbreitet. Im monotheistischen Denken stehen in der Rig Veda, der ältesten überlieferten Schrift, den Upanishads mit mystischen Texten, der Ramayana (24 000 Verse über die Heldentaten von Rama), der Mahabharata und der Bhagavad Gita sowie den "Laws of Manu" als Gesetzestext viele verschiedenartige Schriften zur Verfügung.

Brahma ist der "einzige" Gott, der aber als Dreieinigkeit dargestellt wird – Brahma als Erschaffer, Vishnu der Bewahrer und Shiva als Zerstörer. Es gibt aber auch Henotheistische Tendenzen, die mit dem einen Gott arbeiten, jedoch Nebengötter als nicht grundsätzlich ausschließen. Alle drei Teile Brahmas haben Ehefrauen, denen gewisse Taten zugeschrieben werden. Ganesha als Sohn von Shiva und Parvati wird als Mensch mit Elefantenkopf dargestellt und wird täglich als erster angebetet. Denn er wird angerufen, wenn man Glück, Erfolg oder gutes Gelingen für den Weg oder am Anfang einer neuen Unternehmung braucht, beispielsweise für eine Reise, Hochzeit, Hausbau, Geschäftsprüfung, Klausur oder den Beginn eines neuen Tages, er steht für jeden Neuanfang. Vishnu selbst hat mehrere Inkarnationen oder "Avatare".

Bekanntester Vertreter ist Mahatma Ghandi

Die Reinkarnation oder Wiedergeburt, das Karma, das Moksha und die Lebensstationen, die auch Samsara genannt werden, bis hin zum Aufgehen in Brahma als Vollendung kennzeichnen diese Religion. Bekanntester Vertreter der Religion ist Mahatma Ghandi.