Den Ansturm von 250 Besuchern anlässlich der 3D-Tage in St. Georgen hat niemand erwartet.. Fotos: Franz Duda Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Technologiezentrum und bei 3D-Labs freut man sich über die große Resonanz – und denkt an eine Neuauflage

Von Hans-Jürgen Kommert

St. Georgen. Leuchtende Augen bei Martin Friedrich, Geschäftsführer des Technologiezentrums (TZ), und Gerhard Duda, Gründungsmitglied der feinen kleinen Firma 3D-Labs. Letzterer hatte die Idee, eine Messe im TZ zu veranstalten – die ersten 3D-Tage in der Bergstadt.

Gut 250 Besucher seien es gewesen, die das TZ gestürmt hätten – "ein absoluter Knaller", meint Friedrich. Vor allem seien es ausschließlich echte Fachbesucher gewesen, freute sich auch Duda. Firmenvertreter von Porsche, BMW sowie weiteren echten Größen seien ebenso da gewesen wie Firmen aus der Bergstadt – von IG Weißer und Papst ebenso wie von der Messtronic aus Langenschiltach. Schweizer und Franzosen, Schweden, Holländer zog es in den Schwarzwald. Sogar aus Brasilien war ein Besucher anwesend, eigens zu diesen Fachtagen angereist.

"Mit diesem Ansturm hat wirklich keiner gerechnet", erzählt Friedrich. Doch es habe rundum alles gepasst, großes Lob habe man bereits erhalten – sowohl für die Messe als auch für die Fachvorträge. "Ich glaube, das war eine absolut gelungene Mischung; vom 3D-Druck, der Messung mit den notwendigen Daten – aber auch dem Vortrag von Daniel Papst, der über die Problematik des Patentrechts sprach – so gedrängt bekommen Sie so etwas sonst nicht", berichten Duda und Friedrich strahlend. Komplimente gab es auch für das wirklich ausgezeichnete Catering, so Friedrich. Auch Bürgermeister Michael Rieger habe sich begeistert gezeigt.

Rund 1000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, verteilt über mehrere Stockwerke, hatte das TZ zur Verfügung gestellt. Neueste Trends und Technik im Bereich 3D-Druck wurden hier gezeigt. Stolz waren beide über die Zusammensetzung: "20 Firmen waren mit ihren Produkten vertreten, davon allein drei aus den TZ (3D-Labs, Visenso und Tridelity), dazu zwei weitere aus St. Georgen. Dazu kamen die Referenten sowie Workshops bei 3D-Labs, bei dem die Besucher echte Arbeit mit den 3D-Druckern erleben konnten.

"Wir hatten gleich zu Beginn rund 120 Besucher in den Vorträgen, das war schon ein wenig eng, manche standen noch in den Gängen", berichtete Duda. "Wir haben Fragebögen verteilt, auch da wurde der Wunsch nach mehr Platz in den Vortragssälen geäußert; das war aber auch der einzige Kritikpunkt", sagt Duda lächelnd. "Wenn nicht zeitgleich die Motec in Stuttgart stattgefunden hätte und momentan die Fakuma in Friedrichshafen laufen würde – ich glaube, die hätten uns die Türen eingerannt", ist er sicher. Die Motec ist eine Fachmesse für Montage-, Handhabungstechnik und Automation, die Fakuma eine Fachmesse für Kunststoffe und Kunststoffmaschinen – spielt also exakt in die 3D-Technologie hinein.

Ein großes Thema bei den 3D-Tagen war der 3D-Metalldruck und die Frage, welche Kunststoffe bereits "druckreif" sind. "Da es auch dabei darum geht, so seriennah wie möglich zu produzieren, sind natürlich die einsetzbaren Werkstoffe Thema Nummer eins", wusste Duda. Durch immer größere Möglichkeiten, spezielle Metalle und Kunststoffe im 3D-Druck einzusetzen, würde dieser vor allem in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Automotive und Medizintechnik künftig eine immer größere Rolle spielen.

"Die 3D-Tage sollen auf jeden Fall wiederholt werden, davon gingen offensichtlich auch die meisten Besucher aus", betonte Duda. Viele hätten sich von ihm verabschiedet mit dem Hinweis auf das nächste Mal, das womöglich schon im kommenden Jahr sein könnte. "Vielleicht wird es aber auch ein Zweijahresrhythmus – das steht noch nicht fest", räumte er ein. Zweifel hatte man zunächst wegen der Räume gehabt – "aber ich finde, das TZ strahlt etwas aus, hat Charisma", sagte der junge Firmenvertreter. Aller Wahrscheinlichkeit würden dann noch mehr Workshops angeboten, da diese bei den Fachbesuchern sehr gut ankamen.