Tobias Beißwenger (von links), Naemi Kinces, Hanna Heinzmann und Christine Kinces im Café Bohnenheld. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Erlös des "bohnenheld" übertrifft die Erwartungen / "humedica international" freut sich über Spende

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Das Café bohnenheld hat die Erwartungen der Verantwortlichen des Vereins "Von Mensch zu Mensch" übertroffen. Erst im Oktober 2013 eröffnet, konnte bereits jetzt der erste Scheck für ein Hilfsprojekt übergeben werden. Von Anfang an stand fest, dass Gewinne gespendet werden sollen, erklärt Tobias Beißwenger, Pastor der Taborkirche und einer der beiden Vereinsvorsitzenden. Mittlerweile kamen 1200 Euro zusammen, die an Hilfsprojekte in Syrien, genauer gesagt "humedica international" gehen sollen. Die Summe kam zustande, weil im Café nur ehrenamtliche Kräfte arbeiten, sagt Christine Kinces, zweites Mitglied des Vereinsvorstands. Nach Beißwengers Angaben sind derzeit 26 Ehrenamtliche tätig.

Der Erfolg des Cafés hat die Erwartungen beider mehr als übertroffen. Es gebe Stammgäste und Gelegenheitsbesucher über alle Generationen hinweg, vom Kind mit seiner Schoki bis zur Oma mit ihrem Kaffee. Manchmal entstehe spontan ein Kindertisch, an dem die Kleinen spielen. Kinces freut sich auch über die im Café stattfindenden Gespräche. Es sei schön, wie Kontakte entstünden, ergänzt Beißwenger.

Den Spendenscheck nahm die St. Georgenerin Hanna Heinzmann entgegen, die bis 2007 als Assistentin der "humedica"-Geschäftsführung tätig war und seitdem als Beirätin aktiv ist. Die Organisation wurde 1979 in Kaufbeuren gegründet und beschäftigt derzeit 30 Hauptamtliche in Voll- und Teilzeit, dazu 500 weitere Helfer und etwa 1000 Einsatzkräfte im medizinischen Bereich, die aber nicht alle gleichzeitig aktiv sind. "humedica" leiste vornehmlich Not- und Katastrophenhilfe etwa in Syrien, im Sudan oder auf Haiti. Manchmal gebe es auch Langzeitprojekte oder Patenschaften für Familien.

Für die Spende für Syrien sei sie unglaublich dankbar. Aufgrund der Kriegssituation sei es extrem schwierig, dafür Gelder zu bekommen. Syrien zähle in Deutschland nicht mehr als Akutfall, so dass es keine Unterstützung mehr vom Auswärtigen Amt gebe. "humedica" sei deshalb zu 100 Prozent auf Spenden angewiesen.

Das Geld werde zum Beispiel für die Hilfe für mehr als zwei Millionen Flüchtlinge benötigt. Angefangen habe "humedica" dort mit der Verteilung von 9000 Decken. Inzwischen kamen weitere Hilfsgüter hinzu sowie eine mobile Klinik für die basismedizinische Versorgung der Flüchtlinge. Auch versuche man, vor Ort Leute im medizinischen Bereich aufzubauen. Trotzdem sei es "nicht mehr als ein Funken Hoffnung".

Laut Tobias Beißwenger steht das grobe Ziel für die nächste Spende des Cafés schon fest. Unterstützt werden soll die Asylantenarbeit in St. Georgen.