Jochen Hahn (Startnummer 1) versucht sich in der ersten Kurve gegen seine Konkurrenten durchzusetzen. Foto: Hahn Racing

Motorsport: Rennverlauf von Jochen Hahn gestaltet sich auf Nürburgring nicht optimal. Mit Video

Der Truck Grand Prix auf dem Nürburgring wurde für Jochen Hahn zur Rutschpartie: Starke Regenfälle sorgten für einen nicht optimalen Rennverlauf des Altensteigers.

Der 32. Truck Grand Prix am Nürburgring – der dritte Lauf zur diesjährigen FIA European Truck Racing Championship – litt vor insgesamt 115 000 Zuschauern wieder einmal unter dem typischem Eifelwetter: mal mehr, mal weniger Regen. Der Höhepunkt der Saison musste sogar vorzeitig abgebrochen werden. Schuld war aber nicht der Wettergott, sondern ein kleiner defekter Injektor eines Renntrucks aus dem Mittelrhein-Cup. Die Strecke war von Diesel übersät und konnte nicht mehr gesäubert werden.

Jochen Hahn konnte sich der Qualifikation die Pole für das erste Rennen sichern. Den Platz neben ihm in der ersten Startreihe hatte sich der ungarische Mercedes-Pilot Norbert Kiss geholt; noch vor dem Tschechen Adam Lacko (Buggyra Freightliner) und dem dreifachen Europameister Antonio Albacete aus Spanien auf MAN.

Kurz vor dem ersten Rennen war ein heftiger Schauer über dem Nürburgring niedergegangen, auch während des Rennens regnete es permanent. Die Piste war dadurch extrem glitschig. Die Rennleitung ließ deshalb zwei Einführungsrunden fahren, während der ersten Rennrunde galt somit Überholverbot.

Bis zur Hälfte des Rennens konnte Hahn seine Führung behaupten, musste dann aber die heftig attackierenden Lacko und Kiss passieren lassen. Insbesondere dem Buggyra-Piloten schienen die widrigen Verhältnisse nichts auszumachen, er fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen. Hinter Kiss sicherte sich der Altensteiger den dritten Podiumsplatz.

Video: Zu Besuch bei Jochen Hahn

Im zweiten Rennen ging die Pole an Hahns Teamkollegen Gerd Körber. Auch wenn die Piste weiterhin recht feucht war, ließ die Rennleitung diesmal nur eine Einführungsrunde fahren. Anschließend ging es dann auch gleich richtig los. Polesetter Körber konnte die Führung zunächst geschickt verteidigen. Ihm folgten Hahn, Steffi Halm (MAN) und Lacko, der sehr schnell vom achten Startplatz auf Rang vier vorgeschossen war. Der Tscheche kämpfte sich immer weiter nach vorn und übernahm nach fünf Runden die Führung, die er auch bis zum Zieleinlauf nicht mehr abgab. Auch der französische MAN-Pilot Anthony Janiec, der beim TGP als "Race by Race"-Pilot antrat, kam mit den weiterhin sehr unangenehmen Verhältnissen bestens klar. Er überholte noch die beiden Iveco-Piloten und sicherte sich so den zweiten Podiumsplatz. Hinter dem Teamkollegen Körber kam Hahn letztendlich auf einen guten, aber doch auch undankbaren vierten Platz ins Ziel.

Am zweiten Tag zeigte der Wettergott weiterhin kein Erbarmen mit den Truck-Racern und ihren Fans: Das unschöne Eifelwetter hielt weiter an. Dessen ungeachtet legte Hahn in der Super Pole eine tolle Runde auf den Asphalt. Nur um 51 Tausendstel langsamer als Kiss sicherte sich der Altensteiger den zweiten Startplatz für das erste Rennen noch vor Albacete und Lacko.

Pünktlich zum Rennstart begann es wieder zu regnen. Das Rennen wurde vielfach zu einer Rutschpartie. Gemeinsam in einer Reihe schossen Kiss, Albacete, Hahn und Lacko nach dem Start in die erste Kehre des Nürburgrings. Dazu gesellte sich dann auch noch MAN-Pilot Sascha Lenz. Gefolgt von Albacete, Lenz, Hahn und Lacko ging Kiss in Führung. Nach nur wenigen hundert Metern kam Albacete ins Schleudern und riss Lenz mit. Hahn und Lacko kamen unbeschadet vorbei. Doch schon bald passierte der Tscheche den Iveco des Altensteigers und wenig später musste auch Kiss nach einem Ausrutscher den Buggyra ziehen lassen. Außer Lacko gab es niemanden, der auf der schmierigen Piste problemlos durch das Rennen kam. Offensichtlich lag auch noch ein Dieselfilm auf dem Asphalt. Hahn rutschte so zeitweise gar aus den Punkterängen, bevor er sich wieder auf den siebten Platz vorkämpfte. Hinter Lacko holte sich Kiss Platz zwei vor Janiec, der sich beim TGP als echter Regenspezialist entpuppte. Der zweite Mercedes-Pilot André Kursim fuhr auf den vierten Platz vor Buggyra-Pilot David Vršecký (Tschechien), Halm und Hahn.

Hahn bedauerte die Absage des letzten Rennens: "Das war eine bisher einmalige Konstellation. Ich glaube, mindestens einer von uns Iveco-Magirus-Bullen wäre wohl aufs Podium gefahren. Zwar hat uns der Regen etwas weh getan, letztendlich sind wir aber dennoch zufrieden. Auf nasser Piste haben wir noch Schwächen. Daran müssen wir noch arbeiten, auf trockener Piste können wir schon jetzt jederzeit um den Sieg mitfahren."

Die Gesamtwertung wird weiter von Lacko mit 142 Punkten angeführt vor Halm (96), Hahn (95), Kiss (88), Albacete (72), Körber (72) und Lenz (59). Weiter geht es vom 14. bis zum 16. Juli auf dem Slowakiaring in der Slowakei mit dem vierten Lauf.