Robert Nübel beendete seine Amtszeit als Präsident des Sportkreises Rottweil. Zu seinem Nachfolger wurde Karl-Heinz Wachter (links) gewählt. Foto: Schleeh

Nach 18 Jahren an der Spitze tritt bisheriger Präsident nicht mehr an. Nachfolger ist Karl-Heinz Wachter. Mit Kommentar.

Der Sportkreistag in Schramberg geht in die Geschichte des Sportkreises Rottweil ein. Nach 18 Jahren an der Spitze trat der bisherige Präsident Robert Nübel nicht mehr zur Wahl an. Zu seinem Nachfolger wurde Karl-Heinz Wachter gewählt.

In Anerkennung seiner Verdienste wurde der 75-jährige Nübel zum Ehrenpräsidenten des Sportkreises ernannt. Neben den zahlreichen Vereinsvertretern waren auch lokale und überregionale Politiker in den Bärensaal gekommen. Zeichen der Würdigung und Anerkennung, das Robert Nübel entgegengebracht wurde.

Sein Nachfolger Karl-Heinz Wachter betonte: "Was er tut, macht Robert Nübel mit Leidenschaft und aus Überzeugung. Der Dienst an der Gemeinschaft ist immer sein Anspruch gewesen", so Wachter. Nübels Engagement habe sich nicht nur auf den Sport beschränkt. "Soziales und ehrenamtliches Engagement waren immer seine Motivation". Mehrfach wurde daran erinnert, dass der "Renfrizhausener Bub" einst auch bei der SpVgg 08 Schramberg Fußball spielte. "Ein Mann, in dem Feuer brennt, das er auch im gegnerischen Strafraum entfachte", beschrieb der neue Sportkreispräsident Wachter seinen Vorgänger.

Für Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog sei es Freude und Ehre zugleich, "dass der diesjährige Sportkreistag, der durch die Verabschiedung seines langjährigen Präsidenten Robert Nübel von besonderer, vielleicht sogar historischer Bedeutung für den Sportkreis Rottweil ist, hier bei uns stattfindet." An Nübel persönlich gerichtet sagte Herzog: "Ich danke Ihnen ganz besonders für Ihren hohen Einsatz, den Sie über all die Jahrzehnte für den Sportkreis Rottweil geleistet haben."

Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im deutschen Bundestag: "Das Gesicht des Sports im Kreis Rottweil heißt Robert Nübel. Wenn er um Hilfe und Unterstützung bat, war er immer freundlich aber bestimmend", erinnert sich Kauder und fügt weiter an: "Robert Nübel hat dabei immer auf das Gute hingewiesen, was Sport bedeutet." Stefan Teufel, Abgeordneter der CDU-Landtagsfraktion, sprach dem bisherigen Sportkreispräsidenten Dank aus, "für die Jahre, was Robert Nübel für den Sport geleistet hat."

Herrmann Kopp, Erster Landesbeamter des Landkreises Rottweil, betonte, dass zum Sportkreis schon immer ein vertrautes Verhältnis bestehe. "Robert Nübel trat nie laut auf, sondern sachlich" und dankte bei dieser Gelegenheit allen Ehrenamtlichen für ihr Engagement. "Der Sport im Kreis Rottweil ist so vielfältig wie die Landschaft", fügte Kopp an. Bertram Heißler, Präsident Sportkreis Breisgau-Hochschwarzwald, erinnerte an viel Gemeinsamkeiten und Aktionen beider Sportkreise und sagte, "ich hoffe, dass wir in Verbindung bleiben".

Aus Anlass der Verabschiedung von Robert Nübel war Roland Matthes, Präsident des Kreissportbund Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, zu dem der Sportkreis Rottweil eine Partnerschaft pflegt, eigens nach Schramberg gekommen. "Entfernungen kann man überwinden, um die vielen Ideen in einer Partnerschaft umzusetzen", so Matthes mit Hinblick, dass sich die Kontakte weiter vertiefen werden.

"Mit Robert Nübel wird ein leuchtendes Beispiel der Gesellschaft ausgezeichnet. Du hast die Anerkennung und Wertschätzung Deiner Mitmenschen verdient", bekräftigte Karl-Heinz Wachter, als er Robert Nübel unter großem und anhaltendem Beifall die Urkunde zum Ehrenpräsidenten des Sportkreises Rottweil überreichte.

Sichtlich bewegt, meinte Nübel: "Was war das Wichtigste in den 49 Jahren? – Sport ist die große Chance, in allen Altersstufen das Leben zu verbessern" und gab den Rat mit auf den Weg: "Vereine und der Sportkreis müssen an den Stellschrauben drehen, um die hohe Qualität und Kompetenz zu erhalten. Ich danke allen meinen Wegbegleitern". Er zitierte Hermann Hesse: "Ich werde gerne im ›Buch der Erinnerungen‹ blättern."

Info: Dank und Hochachtung für ehrenamtliche Tätigkeit

Ehrungen waren schon immer eine der angenehmsten und freudigsten Aufgaben für Robert Nübel. So auch beim Sportkreistag in Schramberg, als es zahlreiche Frauen und Männer für ihr ehrenamtliches Engagement mit der WLSB-Ehrennadel in Gold sowie dem Ehrenbrief des Sportkreises zu würdigen galt. "Ich zolle Ihnen meinen Dank und meine Hochachtung", so der nun ehemalige Sportkreispräsident Robert Nübel (links) mit den Geehrten Edmund Schnell (WLSB-Gold), Alois Haaga (WLSB-Gold), Ursel Bühner (WLSB-Gold), Werner Bantle (WLSB-Gold), Viktor Bihler (WLSB-Gold), Hubert Bihler (WLSB-Gold), Hans J. Steim (Ehrenbrief des SK-Rottweil), Manfred Schwanzer (WLSB-Gold), Arthur Föhr (WLSB-Gold), Volker Kauder (Ehrenbrief), Herbert Zinell (Ehrenbrief), Hansjörg Schmohl, Kerstin Harzer, Thomas Engeser (Ehrenbrief) und Professor Jürgen Werner (Ehrenbrief). Zudem Bertram Heißler (Ehrenbrief) Sportkreis Breisgau Hochschwarzwald und Franz Hertkorn, RFV Rottweil (WLSB-Gold).

Kommentar: Im Team stark

Von Jürgen Schleeh

Führungswechsel beim Sportkreis Rottweil. Robert Nübel, der die Geschicke fünf Jahrzehnte mitgeprägt hat, davon knapp 20 Jahre an der Spitze, macht Platz für seinen Nachfolger. Auch wenn sich manch einer die Zeit ohne "Robert" noch nicht so recht vorstellen kann, es muss und wird weitergehen. Dafür hat der zum Ehrenpräsidenten ernannte Nübel durch seinen Führungsstil selbst gesorgt. "Nur im Team sind wir stark, der Einzelne erreicht nichts", lautete Nübels Maxime. Er band seine Mitstreiter immer ein. Mit Karl-Heinz Wachter hat der Sportkreis einen kompetenten Nachfolger gefunden, der direkt nach seiner Wahl in souveräner Art verdeutlichte, dass im Sportkreis Rottweil keinem bange um die Zukunft sein muss. Vor allem dann nicht, wenn "das Team" in allen Gremien und Ausschüssen weiterhin so gut zusammenarbeitet wie bisher.