Sie hat in großem Stil Spenden für ein Kindercamp gesammelt und in die eigenen Tasche gesteckt. Nun ist eine 64-Jährige zu über zwei Jahren Haft verurteilt worden. (Symbolfoto) Foto: dpa

Sie hat in großem Stil Spenden für ein Kindercamp gesammelt und das Geld in die eigene Tasche gesteckt. Eine 64-jährige Geschäftsfrau muss deshalb für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Die 64-Jährige hatte vor Gericht ein Geständnis abgelegt.

Sie hat in großem Stil Spenden für ein Kindercamp gesammelt und das Geld in die eigene Tasche gesteckt. Eine 64-jährige Geschäftsfrau muss deshalb für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Die 64-Jährige hatte vor Gericht ein Geständnis abgelegt.

Stuttgart  - Weil sie Spendengelder für kranke Kinder in die eigene Tasche gesteckt hat, muss eine 64 Jahre alte Geschäftsfrau für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Dieses Urteil fällte das Landgericht Stuttgart am Dienstag. Insgesamt habe die Angeklagte rund eine halbe Million Euro Schaden verursacht, sagte ein Gerichtssprecher. Die 64-Jährige hatte ein Geständnis abgelegt.

Zwischen Juni 2006 und Juli 2012 hatte die Frau Spenden für das Kindercamp „Villa Sans Souci“ in Sparow (Mecklenburg-Vorpommern) gesammelt. Für die Einrichtung hatten sich zahlreiche Prominente engagiert, darunter Startenor José Carreras und Fernsehmoderatorin Nina Ruge. Schwer kranke Kinder und Jugendliche sollten sich in dem Camp erholen.

Statt zu bauen, hatte die 64-Jährige jedoch einen Großteil der Spenden ausgegeben und eigene Verbindlichkeiten damit beglichen. Beim Spendensammeln soll sie den Eindruck erweckt haben, dass sich die Einrichtung bereits in der Planung- und Errichtungsphase befand. Im Jahr 2010 hatte es einen Spatenstich für das Camp gegeben.

Der Prozess war immer wieder verschoben worden, weil die Angeklagte nicht zu den Verhandlungen erschien. Auch vor dem vierten Termin vor einer Woche hatte ein Krankenhaus in Esslingen attestiert, dass die Frau aus gesundheitlichen Gründen nicht an dem Termin teilnehmen könne. Das Gericht hatte daraufhin einen Rechtsmediziner zu ihr in die Klinik geschickt, der die 64-Jährige kurzfristig für verhandlungsfähig erklärte.