Glück im Unglück hatte das in Seenot geratene Giraffenbaby "Nakuru" aus dem Hamburger Tierpark Hagenbeck am Donnerstag... Foto: dpa

Per Schlauchboot geborgene Geparden und von Mund-zu-Maul-beatmete Tiger. Immer wieder müssen Tiere spektakulär gerettet werden, wie das Hamburger Giraffenbaby "Nakuru", das am Donnerstag in Seenot geriet. 
 

Stuttgart - Gerade einmal sechs Tage alt und dann das. Fünf Tierpfleger waren nötig, um am Donnerstag im Hamburger Tierpark Hagenbeck das Giraffenjunge "Nakuru" vor dem Ertrinken zu retten. Seinen ersten Auftritt vor der Öffentlichkeit hatte sich der kleine Langhals sicherlich ganz anders vorgestellt. Doch ein Wassergraben sorgte buchstäblich für den ersten Reinfall. Beim Sprung in das 10 Grad kalte Nass kam das kleine Giraffenjunge mit dem Schrecken davon. „Vom Wasser wird er sich wahrscheinlich erstmal fernhalten“, sagte eine Tierpflegerin nach der geglückten Rettungsaktion.

Risikozone Wassergraben? In Hamburg nicht das erste Mal. 2008 kam für Orang-Utan "Leila" jede Hilfe zu spät, als ein Besucher die Affendame trotz eines ausdrücklichen Verbots füttern wollte. Das Brötchen des Zoogastes landete im Wasserbecken und nicht im Gehege. Beim Versuch, das Brötchen zu holen, stürzte "Leila" in Wasser und konnte anschließend nur noch leblos geborgen werden.

Wilhelma-Tiere nicht gefährdet

Dass den Tieren im Stuttgarter Zoo ein ähnliches Schicksal drohen könnte, schließt Wilhema-Sprecher Harald Knitter aus. "Wasser haben wir nur dort, wo es die Tiere auch selbst nutzen können", sagt Knitter - etwa bei den Flusspferden, Nashörnern, Tiger oder Bären. Unter den Nicht-Schwimmern sind allein die Gorillas in ihrer neuen Anlage durch einen Wassergraben von den Besuchern abgetrennt. In Stuttgart sorgt aber ein Elektrozaun dafür, dass sich die Mitglieder der Affenfamilie nicht zu nah ans Wasser wagen.

Trocken war zum Glück der Graben, in den Wilhelma-Legende "Vilja" 2008 fiel. Ihre Mitbewohnerin "Molly" hatte die Elefantendame in den Gehegegraben geschubst. Doch der Sturz ging glimpflich aus: Ein Aufgebot der Stuttgarter Feuerwehr konnte Kultbewohnerin mit einem Hebekran retten. Vilja war nur leicht verletzt und kam mit dem Schrecken davon. Sie lebte noch zwei Jahre Im Juli 2010 ließ die älteste Elefantenkuh Europas schließlich das Herz im Stich.

Feuerwehr muss Flamingo retten

Nicht jeder Unfall endet also in einer Katastrophe. Dank spektakulärer Rettungen gibt es für viele Tiere am Ende häufig doch noch ein Happy-End. Wie Anfang April für den Flamingo, den Einsatzkräfte der Stuttgarter Feuerwehr und Tierpfleger der Wilhelma aus den Fluten des Neckars in Bad Cannstatt retten konnten.

Ein Tigerbaby, das per Mund-zu-Maul-Beatmung von einer Besucherin gerettet wurde? In unserer Fotostrecke haben wir einige aufsehenerregende Fälle in Deutschland gesammelt.